Die letzten Verse der zweiten Sammlung verbinden gewissermaßen Himmel und Erde.
Wenig überraschend betont Kapitel 20, dass Weisheit untrennbar mit einer Beziehung zu Gott verbunden ist. Und auch Gott erzieht uns dazu die Herkunft der Schätze, die wir begehren, zu erkennen. Zugegeben, die aus diesem Weg mit Gott gezogenen Lehren, sind manchmal auch schmerzhaft, doch nur die ewigen Werte sind verlässlich und langlebig genug, dass sie uns auch in der nächsten Welt zur Verfügung stehen.
In Kapitel 19 werden vergängliche (weltliche) und ewige Werte gegenübergestellt. Überflüssig, zu sagen, dass der Weg zur Weisheit die ewigen Werte anstrebt. Erziehung, ein weiterer Schwerpunkt auch dieses Kapitels, ist gut, wenn sie lehrt, die Herkunft der Dinge, die uns wichtig erscheinen zu ergründen.
„Das Vermögen des Reichen ist seine feste Stadt, / wie eine hohe Mauer - in seiner Einbildung.” (Spr 18,11)
Wahre und falsche Freunde stehen im Mittelpunkt von Kapitel 18
Die Sprüche aus Kapitel 17 sind schwer zu kategorisieren.
Das hängt vor allem damit zusammen, dass ein Großteil beschreibt, wie es nicht sein sollte. Es werden Zeichen aufgezählt, an denen man Verirrung erkennen kann, Dinge, von denen man Abstand nehmen sollte.
„Im Bausch des Gewandes schüttelt man das Los, / doch jede Entscheidung kommt vom HERRN.” (Spr 16,33)
Wie schon im letzten Kapitel erklärt der Schreiber auch hier, dass sich der Geist, der einen Menschen antreibt oft in den Dingen zeigt, die er sagt.
„Die Furcht des HERRN erzieht zur Weisheit / und Demut geht der Ehre voran.” (Spr 15, 33)
Der letzte Vers des Kapitels 15 fasst zugleich die Aussage der Sprüche dieses Kapitels zusammen.
Diese Begriffe ordnet Kapitel 14 der Weisheit zu:
- Beständigkeit (2, 8, 11, 16, 22, 26, 30, 32)
- Verschwiegenheit (3)
- Arbeit (4, 23)
- Ehrlichkeit (5, 25)
- Geschwisterlichkeit (8, 31)
- Eigenverantwortung (10, 12, 14, 15, 19, 20, 21, 24, 34)
- Lernen, Entwicklung (18, 28, 33, 35)
Kapitel 13 erkennt der Weisheit folgende Eigenschaften zu:
- Ergebnis lebenslanger Erziehung (1, 5, 14, 18, 20, 24)
- Voraussetzung jeglichen Vertrauens (3, 5, 16, 15, 17, 23)
- Bewahrer des Friedens (2, 10)
- Frucht beständiger Anstrengung (4, 11)
- Antrieb zu Genügsamkeit und Hilfsbereitschaft (6, 19, 25)
- Licht der Welt (7, 12, 13)
Jesus kannte die Tora natürlich besser als jeder vor oder nach ihm. Das Buch der Sprüche inspirierte ihn offensichtlich zu einigen seiner markantesten Aussagen über den rechten Umgang mit dem Glauben, über das Reich Gottes und über sich selbst.