Beschirmt

Lieber Papa!

Tag 2 nach dem Klosterwochenende – ein ziemlich hektischer und frustrierender Tag.

Ich hatte mir ja eine Woche Urlaub gewünscht, um diesem beeindruckenden Wochenende mit dir nach ein bisschen nachzuträumen. Aber natürlich hast du gewusst, dass ich diesen Wunsch nicht ernst meinte. Da sind seit letzter Woche diese sechs Schüler-iPads, die nicht mehr reagieren, nachdem die Kinder versucht haben meiner Steuerung zu entgehen. Nach all den Verzögerungen wegen technischer Schwierigkeiten letzter Woche, war es mir viel wichtiger, ihnen ihr Lieblingsspielzeug heute wieder funktionierend zurückgeben zu können – natürlich mit der Warnung, diese Mogelei zukünftig zu unterlassen, weil sie sonst schnell wieder bei mir landen würden.

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet. (Micha 6,8a)

Den fast wortgleichen Beitrag findet ihr auch auf der Homepage meiner Kirchengemeinde.

Lieber himmlischer Vater – nein, das wäre für den Anlass zu schwach!

Lieber Papa!

Ich soll und möchte hier über das Klosterwochenende in Bad Wimpfen schreiben, aber egal, wie ich es anfange, ich schreibe am Ende immer über mich. Also soll es wohl so sein.

Knapp 30 Personen trafen sich vom 29. November bis zum 1. Dezember im Kloster in Bad Wimpfen, um am wieder einmal liebevoll von Ute und Arnd Schillinger vorbereiteten Wochenende, dieses Mal zum Thema „Drei Propheten“, teilzunehmen. Unser Referent, Jörg Sieger, hatte sich für diese drei Tage Amos, Jeremia und Micha ausgesucht.

Bei der Vorstellungsrunde, als wir uns zu unseren Erwartungen an dieses Wochenende äußern durften, meinte ich flapsig, du würdest mir schon zeigen, was ich hier von dir zu erwarten hätte. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt ja keine Ahnung, was du mit mir vorhattest!

Warum hat Gott mich auserwählt?

Ich liebe den Winter und vor allem den Schnee! Leider kommt der in unseren Breiten im Flachland ja so gut wie gar nicht mehr vor. Um so mehr freue ich mich, wenn es dann doch mal wieder klappt – und sei es nur in der in Minutenschnelle vergänglichen Variante wie heute.

Sich als Kind Gottes für zehn Minuten wie ein Kind fühlen – eine Möglichkeit, wie Gott dir sagt, dass er dich liebt.

Gier und Misstrauen widersprechen dem christlichen Auftrag!

Lieber himmlischer Vater!

Die Wahlen in Amerika machen es deutlich, die Menschen kehren zu ihren alten Werten zurück. Gier, das Misstrauen bis hin zu unbändigem Hass gegen alle, die anders aussehen, fühlen, denken und handeln, das entspricht der Natur des Menschen mehr als dein Leitfaden für ein erfülltes Leben: Nächstenliebe, eben die Liebe zu allen, sowohl den vertrauten Mitmenschen wie den Fremden. Den alten Israeliten hattest du die Aufforderung, Fremde vertrauensvoll in ihre Gemeinschaft aufzunehmen und die Ressourcen, die du ihnen gibst, mit anderen zu teilen sogar ins Gesetz geschrieben.

Zur Freiheit berufen?!

Letzte Woche, die zweite Woche im Oktober 2024, war ich krankgemeldet. Die erste heftige Erkältung des Herbstes hatte mich – wie jedes Jahr um diese Zeit – komplett ausgeknockt. Doch gerade in Zeiten, in denen ich eigentlich fertig mit der Welt bin, spüre ich Gott besonders nahe, und das ist das einzig schöne an diesen Zeiten…

Als es nun gegen Ende jener Woche wieder spürbar aufwärts ging und klar war, dass ich in der neuen Woche meinen Dienst wieder werde aufnehmen können, bedauerte ich auch, dass diese schöne Nähe dann wieder stärker in den Hintergrund rücken würde und in irgendeinem Gedanken wünschte ich mir sicher: „Ach Paps, wenn das doch nur so weitergehen könnte wie jetzt. Da sind wieder so viele Inspirationen und ich werde sie nicht weiterverfolgen können, weil ich mit ganz anderen Dingen beschäftigt sein werde.“

Das ist die Welt meines Vaters

Das ist die Welt meines Vaters. Und in meinen lauschenden Ohren singt die ganze Natur und ertönt die Musik der Sphären.

„Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem Wort, das ich euch gebiete,“ (5. Mose 4,2)

„Ich bin kein Lehrer des christlichen Glaubens, sondern ein Schüler!“ Das sollte eigentlich über jedem Text stehen, den ich hier veröffentliche. Was ihr hier findet, das ist das Tagebuch eines Schülers unseres Herrn. Es soll euch Beispiel geben, dass Gott jedem sein Wort offenbart und zugänglich macht, dass Gott sich jedem zuwendet und mit jedem redet, der ihn darum bittet, auch wenn er sich – wie ich – erst sehr spät darum bemüht. Er hat sich nun einmal bei sich selbst geschworen, euch alle zu retten, und was er sagt, das ist Gesetz; erst recht, was er schwört. Und weil Gott mit jedem redet, der ihn darum bittet, schreibe ich auch an anderer Stelle, dass das, was er dir bezüglich einer Bibelstelle sagt für dich persönlich viel wichtiger ist, als alles, was ich hier geschrieben habe und jemals schreiben werde. Rede mit ihm persönlich! Tu es täglich! Hör im zu! Hör auf ihn!

Damit ist auch klar: Alles, was ich hier schreibe, ist der persönliche Versuch einer Auslegung, nicht Hinzufügung.

Dein Wort erleuchtet meinen Weg

Dein Wort ist eine Lampe für meine Füße und erleuchtet meinen Weg
Dein Wort ist eine Lampe für meine Füße und erleuchtet meinen Weg

Wenn ich mich fürchte,
denke, ich habe mich verirrt
bist du immer noch direkt an meiner Seite
Und ich werde mich vor nichts fürchten
solange du mir nahe bist.
Bitte sei mir bis zum Ende nahe.

Dein Wort ist eine Lampe für meine Füße und erleuchtet meinen Weg
Dein Wort ist eine Lampe für meine Füße und erleuchtet meinen Weg

Deine Liebe für mich
werde ich nicht vergessen, doch
mein Herz wandert immer herum.
Jesus führe mich
und halte mich an deiner Seite.
Ich werde dich bis zum Ende lieben.

Ich werde nichts fürchten, solange du mir nahe bist.
Bitte sei mir nahe bis zum Schluss.

Dein Wort ist eine Lampe für meine Füße und erleuchtet meinen Weg
Dein Wort ist eine Lampe für meine Füße und erleuchtet meinen Weg
Und es erleuchtet meinen Weg.
Du erleuchtest meinen Weg.

Ein Gott, der sich kümmert

Paps, ich hatte eine großartige Woche! Die Arbeit lief gut, ich kam gut voran; das Chaos, das sich jedes Jahr zu Beginn eines Schuljahres in einer Schule auftut und auch nicht meine digitale Abteilung verschont, konnte ich unter Kontrolle bringen. Und als ich dann am Donnerstagabend zu Hause entspannte, weil nur noch ein ruhiger Homeoffice-Freitag vor mir lag, da warst du plötzlich über mir und deine Liebe strömte durch mich durch. Es ist schon, auf diese Weise heimzukommen und ich weiß, wenn es soweit ist, wird das endgültige Heimkommen zu dir dies alles noch in den Schatten stellen.

Ihr seid Begünstigte Gottes!

Eins ist uns doch allen bewusst: Zur Vollendung seiner Schöpfung hätte Gott uns nicht gebraucht. Allmächtig ist er und hätte alles so erschaffen können, dass es von Anfang an passt. Und hätte er dennoch Helfer an seiner Seite gewünscht, so wäre jeder seiner Engel dafür geeigneter gewesen als der Beste von uns!

Warum also tut Gott sowas?