Esra 10, 16-44 (27. Oktober)
Nicht nur bezüglich des Geschlechtsregisters (Stammbaum) sondern auch bezüglich ihrer Sünden wird genau Buch geführt.
Nicht nur bezüglich des Geschlechtsregisters (Stammbaum) sondern auch bezüglich ihrer Sünden wird genau Buch geführt.
Die Menschen in Jerusalem erkennen in der Trauer Esras ihren Fehler und eine große Menge beginnt nun auf offener Straße mit ihm ob ihrer Sünden zu trauern und vor dem zu erwartenden Zorn Gottes zu zittern … und weil es grade in Strömen regnet und arschkalt ist (Die Juden lassen in ihrer wechselhaften Beziehung zu Gott wirklich kein Detail aus!).
Esra ist am Boden zerstört, er schämt sich für seine Leute in Grund und Boden und verbirgt seine Enttäuschung auch nicht vor Gott – was ja eh zwecklos wäre. Seit dem Auszug aus Ägypten, der ja auch nur durch die Gnade und Unterstützung des Allmächtigen gelang, waren die Israeliten immer und immer wieder rückfällig geworden und Gott musste sie immer wieder einsammeln.
Gott erhört die Gebete Esras, die Gruppe kommt heil in Jerusalem an und liefert die Geschenke ordnungsgemäß ab. So feiern alle gemeinsam ein großes Opferfest um Gott für Schutz und Segen zu danken. Auch die benachbarten Völker hören auf zu stänkern, nachdem sie die Befehle von Artasasta empfangen und gelesen haben.
Esras Gruppe versammelt sich am Fluss Ahawa. Da fällt ihm auf, dass keine Männer des Hauses Levi dabei sind, die nach dem Gesetz Mose zum Tempeldienst berufen waren. Er schickt daher Männer los um auch noch ein paar Leviten dazu zu holen und das Vorhaben gelingt.
Beschrieben werden die Begleiter Esras, geordnet nach ihrer Herkunft aus einem der 12 Stämme Israels. Der heutige Abschnitt ist wichtig für das Verständnis der jüdischen Tradition und ihrer biblischen Überlieferung, nach der das gesamte Volk Gottes Nachkommen von Jakob sind, der nach seinem Kampf mit Gott am Fluss Jabbok von diesem den Namen Israel – „Gottesstreiter“ – erhält.
„Bringt dar dem HERRN, ihr Völkerstämme, bringt dar dem HERRN Ehre und Lob!“ (Ps 96,7)
Mehr noch! Der König gibt genaue Anweisungen, wie der Tempel fertiggestellt werden soll, nämlich genau nach dem Gesetz des Gottes des Himmels, also des Gottes der Juden. Alles was benötigt wird, soll aus den Schatzkammern des Reiches bezahlt werden, den im Tempel tätigen Personen dürfen keine Steuern oder andere Lasten auferlegt werden,
Fast sechzig Jahre später, im siebten Regierungsjahr von Artasasta, bricht der Esra, ein Schriftgelehrter und der Namensgeber dieses Buches der Bibel nach Jerusalem auf, im Gepäck alles was er vom König für sein Volk erbeten hat – Gott hatte nach wie vor tiefen Eindruck bei den Königen Persiens hinterlassen. Ebenso ziehen zahlreiche Mitglieder der Stämme Israels mit ihm, die zu diesem Zeitpunkt noch in Babel waren.
Genau 70 Jahre nach seiner Zerstörung steht der Tempel in Jerusalem wieder und kann eingeweiht werden, genau wie es die Propheten Haggai und Sacharja geweissagt hatten.
„Glückselig sind, die nicht sehen und doch glauben!“ (Joh 20,29)
König Darius lässt nach diesen Dokumenten suchen und in der Königsburg in Medien wird man fündig. Natürlich hatte Kyrus den Befehl gegeben, dass die Juden den Tempel in Jerusalem genauso wiederaufbauen sollen, wie es Gott einst geboten hatte und wie es in den Büchern Mose steht.