Ich halte mich an das, was mir der Lightkeeper darüber sagt: Die Chroniken waren ursprünglich nur ein Buch, das erst bei der griechischen Übersetzung des Alten Testaments aufgeteilt wurde. Das erste Buch geht von Adam bis König David. Im zweiten Buch geht es hauptsächlich ums Südreich, also Juda.
Es geht natürlich bei Adam los. Wir hatten es hier ja schon öfter davon, dass der Stammbaum für die Juden der damaligen Zeit extrem wichtig war, nicht nur, aber sicher auch, weil sich aus der Zugehörigkeit zu einem Stamm der Anspruch auf ein bestimmtes Fleckchen Land in Israel ableiten ließ. Papst Benedikt XVI. hat sich in „Jesus von Nazareth – Prolog“ die Mühe gemacht und verschiedene Zählarten durchdekliniert, wobei er sich nicht auf Chronika, sondern auf die Evangelien von Matthäus und Lukas bezieht, die für ihre Ahnentafel aber garantiert die Bücher der Chronika zurate gezogen hatten.
In diesen acht Kapiteln geht es um die ganze Geschlechterfolge bis ungefähr zur Hinwegführung nach Babylon. Der Lightkeeper 2 hat einige zusätzliche Informationen, wer das nachlesen möchte, es steht auf den Seiten 212 – 227.
Es ist absolut klar, dass dieses Register für Juden unendlich wichtig ist, denn es ordnet jedem Individuum bis heute einen Platz in Gottes Volk zu, so man seinen Stammbaum kennt. Entweder du kommst aus einem bestimmten Haus oder du hast in dieses Haus hineingeheiratet. Nach dem Gesetz sollten ja Frauen einer Familie, so es keine männlichen Nachkommen gab und so sie selbst zu Erben wurden, innerhalb ihres Stammes heiraten, damit das durch Moses zugeteilte Land in der Familie bleibt.
Weil wir die Kapitel 2 – 9 nur überflogen haben hier eine kurze Standortbestimmung: Saul ist der erste König Israels (darauf wird in vorigen Kapiteln aber nicht weiter eingegangen). Er hat vier Söhne gezeugt: Jonathan, Malchischua, Abinadab, Eschbaal. Diese haben ebenfalls Kinder; die Familie Sauls spielt im Weiteren aber keine Rolle mehr, da Saul seinem Gott untreu wurde und die regionalen Götzen anbetete.
Die herrenlosen Israeliten pilgern tatsächlich zu David nach Hebron und erheben ihn, der von Gott bei der Schlacht gegen Goliath vor ihren Augen auserwählt wurde, zu ihrem König. Seine erste Amtshandlung: Die Rückeroberung Jerusalems, die zu dieser Zeit Jebus heißt, einleiten. In einem ersten Schritt erobert er mit seiner Armee die Burg Zion. Jerusalem selbst überlässt er der Armee. Als Motivation bietet er dem ersten, der die Jebusiter überwindet den Posten des Verteidigungsministers (Hauptmann, Oberster) an. Eine weise Entscheidung, so sieht er gleich, bei welchem unter den Anführern Mut, Draufgängertum, Können und Führungsqualitäten am ausgewogendsten sind. And the winner is: Joab.
„Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes (…) So steht nun fest, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit, und die Füße gestiefelt mit der Bereitschaft [zum Zeugnis] für das Evangelium des Friedens. Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt, und nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist“ (Eph 6, 13-17)
Der heutige Abschnitt hat viel mit dem obigen Epheser 6 zu tun. Es wird beschrieben, wie sich immer mehr Einzelpersonen aber auch ganze Sippen und Stämme um David versammeln. Jede Gruppe bringt ganz bestimmte Fähigkeiten im Kamp um die Rückeroberung des Landes mit. Das gelobte Land ist aber nur ein Bild für das Reich der Himmel, das uns verheißen ist. Ein Reich auf Erden wird mit irdischen Mitteln erobert, also mit Waffen und Gewalt – so haben die Menschen, in deren Hand Gott die Welt einst gab, diese geformt. Insofern ist es natürlich auch richtig, von diesen Schlachten und den Helden dieser Schlachten zu berichten. Das Ergebnis ist, dass die Israeliten das ihnen gelobte Land wieder zurückgewinnen, Zug um Zug, Schlacht um Schlacht, Held um Held.
David erinnert sich, dass man sich jahrelang nicht um die Bundeslade gekümmert hat. Also berät er sich mit den Obersten, und alle stimmen zu, dass das es nun an der Zeit wäre sie wieder ins Zentrum zu holen. Da die Burg Zion der Sitz Davids war, war dies auch das Zentrum Reichs. Gott befragt er allerdings nicht, was sich als Fehler erweisen wird.
„Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?“ (Röm 8, 31)
Offensichtlich hatte David schließlich erkannt, dass er durch die Hand Gottes König geworden war und erkannte in seinem Herrn nicht nur den Schöpfer sondern auch einen Vertrauten.
Die Rückkehr der Bundeslade, zweiter Anlauf. David hat aus den Fehlern gelernt. Dieses Mal läuft alles genau so, wie es im Gesetz vorgeschrieben ist – und das heißt, dass auch Gott seinen Segen dazu gibt. Der Rest des Kapitels widmet sich der ausführlichen Beschreibung der Feierlichkeiten. Durch die Befolgung des Gesetzes wird auch das Fest selbst zum Lobpreis für den Herrn. Die Reihenfolge stimmt also, die Israeliten haben damit allen Grund (ihren Gott) zu feiern und fröhlich zu sein.
Der erste Auftrag an die Diener mit den Instrumenten, insbesondere Asaph lautet: Lobpreist den Herrn! Ein Lied, in der Bibel „Psalm“ oder „Psalter“ genannt, hat David dafür bereits parat. Der Lobgesang zur Heimkehr der Bundeslade ist auch im Buch der Psalmen wiederzufinden und zwar in den Psalmen 96 und 105.