Entscheidungen - 1. Könige 3 (1. + 2. August)

„Und alles, was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht wird in dem Sohn. Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun.” (Joh 14, 13-14)

Und jetzt? Salomo steht genau vor dieser Situation. Gott sagt ihm: „Salomo ich liebe dich. Du darfst dir alles von mir wünschen, ich werde es für die erfüllen.” Da ist dieser Gott und der sagt ihm zu, seine Allmacht nach seinem Wunsch uns Willen für ihn einzusetzen. Der Versuchung ist groß, sich hier all das zu wünschen, was das eigene Leben angenehm macht: Macht, Reichtum, ein langes Leben in Gesundheit.

Und natürlich wünscht sich auch Salomo ein angenehmes Leben. Doch er sieht sich eingebettet in seine Welt und in den ihm übertragenen Auftrag. Salomo lebt nicht nur für sich, das spürt er, und darum ist ein angenehmes Leben für ihn zuerst – nein, nicht die Erfüllung der im obliegenden Pflichten – ein angenehmes Leben ist für ihn, den Platz ausfüllen zu können, an den Gott ihn gestellt hat. Mit Blick auf das Leben seines Vaters ist für ihn eindeutig: Für ein glückliches, erfülltes Leben braucht er ein verständiges Herz. Er möchte in der Lage sein, die Situationen, vor die er gestellt werden wird, richtig zu erfassen und aus den Schlussfolgerungen Entscheidungen zu fällen, die er auch im Nachhinein tragen, gegebenenfalls auch ertragen kann. Ein verständiges Herz meint daher nicht nur einen klaren, analytischen Verstand, sondern eben auch Willensstärke und psychische Kraft.

Gott ist von diesem Wunsch so begeistert, dass er ihm gleich noch alles, was ein sich „normaler Mensch” in dieser Situation gewünscht hätte gratis dazu gibt.

Dann wacht Salomo auf.

Alles nur geträumt?

Salomo geht nach diesem Traum nach Jerusalem und opfert vor der Bundeslade. Bisher hatte er der Tradition folgend an den alten heidnischen Plätzen geopfert. Nein, ganz offensichtlich war es für Salomo kein Traum, denn er erwachte verändert – und das ist es, was Gott mit uns tut, wenn er uns berührt: Er verändert uns.

Salomo erfährt eine Neugeburt „aus dem Geist”, der Traum ist nur das für ihn wahrnehmbare Zeichen. Ein gewöhnlicher Traum hätte diese Veränderung nicht bewirken können.

Dass Salomo nun ein neuer, veränderter Mensch ist, wird in dem Urteil deutlich, das er bei dem Streit zweier Mütter um ein Kind fällt. Da Aussage gegen Aussage steht und es keine weiteren Zeugen gibt, lässt er sein Schwert holen um das Kind fair zwischen beiden Müttern aufzuteilen. Die Sache geht natürlich gut aus, denn mit der Aussicht, dass das eigene Kind getötet wird, verzichtet die wahre Mutter auf Vollstreckung des Urteils und auf ihr Recht.

Aber mal ehrlich! Wer von uns würde solch ein Urteil fällen?

Der Ruf „der ist eiskalt, der geht über Leichen” würde uns doch bis ins Grab verfolgen und darüber hinaus. Wer würde sich in 10, 50, 100 Jahren noch daran erinnern, dass die Sache gut ausging? Auch Salomo wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, dass das mal unter dem Stichwort "Salomonisches Urteil" als Beispiel schier übermenschlicher Weisheit in die Geschichte und in die Bibel eingehen würde.

In Kapitel 2 erfahren wir, dass der neue König Israels seine Macht in seinem Reich durch harte Urteile festigte; hier sehen wir, dass Salomos Macht auch aus der Kraft Gottes kommt. Der Geist Gottes führt ihn und lässt ihn über das Sichtbare hinaus sehen.

Salomo wird aufgrund seiner großen Weisheit oft als Bild für Christus als König über das tausendjährige Friedensreich genannt und das ist sicher auch richtig so. Doch Salomo ist auch ein Bild für uns, die Kinder Gottes, so wie Gott uns sieht, denn er sieht uns so, wie wir sein werden, nachdem er uns vollendet hat.

„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe.” (Joh 14, 12)

Salmos Weisheit gründet sich allein auf seinem Glauben an diesen Gott, der ihn begleitet, hält und fördert.

Wir haben Jesus, der uns in allem, worauf es ankommt, vorausgegangen ist. Wir müssen nur dem Glauben, der den ganzen Weg bereits gegangen ist.

Glaube ist eine lebensverändernde Entscheidung.

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