2. Chronika 24 (20. + 21. September)

Doch der König Judas ist noch ein Kind von sieben Jahren. Im Grunde wird das Südreich vom Priester Jojada geführt, denn Joas hört auf seine Ratschläge. So lässt er vom Volk Geld sammeln um den heruntergekommenen Tempel wieder herzurichten. Joas führt sein Volk also wieder zurück auf den Pfad Gottes.

Doch dann stirbt Jojada mit 130 Jahren und wird, entsprechend seinem Einfluss, bei den Königen Judas bestattet.

Danach wird deutlich, dass die Umkehr des Volkes eben nicht auf den Glauben ihres Königs, sondern auf den eisernen Willen ihres obersten Priesters zurückzuführen war. Sofort nach dessen Tod kippt die Sache wieder und die Fürsten von Juda überzeugen Joas, zum geliebten Götzenglauben zurückzukehren.

Nun erweckt Gott in Sacharja, dem Sohn Jojadas, seinen Geist, der sie warnt, dass Gott sich von ihnen abwenden werde, weil sie dies auch getan haben. Auf Befehl des Königs wird Sacharja gesteinigt. Joas erhebt sich damit endgültig über Gott, der Bruch des vor wenigen Jahren geschlossenen Bundes ist damit besiegelt. Es dämmert ihm zwar gleich darauf, dass das ein Fehler war, aber auch Gott kann Nägel mit Köpfen machen und sitzt am längeren Hebel.  Ein Jahr später besiegt eine kleiner Trupp aramäischer Soldaten das große judäische Heer im Handstreich. Bei diesem Überfall wird auch Joas verwundet und in der Folge von seinen eigenen Knechten ermordet. Anders als sein Ziehvater Jojada wird Joas nicht bei den Königen bestattet.

Nun wird sein Sohn Amazja König von Juda.

An Joas wird eine Sache deutlich: Gute Vorbilder können dich auf den rechten Weg bringen, letzten Endes brauchst du aber eine persönliche Beziehung zu deinem Gott. Nur Gott selbst kann dir die nötige Standfestigkeit geben, wenn der Wind plötzlich aus einer ungünstigen Richtung weht.

Paulus bezeichnet die Korinther als Kinder, die er noch mit Milch ernähren müsse, weil sie die feste Nahrung des Glaubens noch nicht vertrügen. Ob er dabei an den Kindkönig Joas gedacht hat? Ja, wir sind Königskinder. Aus vielen unserer Entscheidungen und Handlungen der letzten 2000 Jahre ist aber deutlich zu entnehmen, dass wir in Sachen Glauben nach wie vor nicht ganz der Milch entwöhnt sind.

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