Richter 14 (5. + 6. Mai)

Zunächst klappt das ganz gut mit dem Nasiräertum Simsons, doch dann wird er zum Mann und die Biologie schlägt zu. Simson findet Gefallen an einer Tochter der Philister in der Stadt Timnat und fordert von seinem Vater, diese Frau heiraten zu dürfen; Ehen wurden damals von den Eltern arrangiert. Nach einigem Zögern gehen die Eltern mit ihrem Sohn nach Timnat. Als sie auf dem Weg von einem Löwen angegriffen werden, erfährt Simson in der Not von seinen gewaltigen Kräften. Er ist in der Lage, den Löwen, den er vertreibt und verfolgt, mit bloßen Händen zu töten.

Richter 15 (7. Mai)

Nach einiger Zeit hat sich die Wut Simsons wieder gelegt und er will zu seiner Frau. Als er erfährt, dass deren Vater sie aber inzwischen einem anderen Mann gegeben hat, entbrennt seine Wut aufs Neue und er brennt die Weizen- und Olivenernte der Philister nieder.

Richter 16 (8. – 10. Mai)

Kapitel 16 berichtet vom Tod Simsons, des Nasiräers.

Simson verliebt sich in die schöne Delila und die Philister versprechen ihr einen Haufen Geld, wenn sie hinter das Geheimnis seiner Kraft komme, so dass man ihn bezwingen könne. Nach mehreren Anläufen schafft sie es: Das Geheimnis seiner Kraft ist sein Nasiräertum. Das Einzige, was das beenden könnte, wäre, wenn man ihm die Haare abschneidet.

Richter 17 (11. Mai)

„Zu jener Zeit gab es keinen König in Israel; jeder tat, was recht war in seinen Augen.“ (Richter 21, 25)

Das ist die Kernaussage der letzten fünf Kapitel im Buch Richter. Sie handeln vom endgültigen Zusammenbruch des Glaubenslebens der Israeliten in der nun ausklingenden Zeit der Richter.

Schauen wir noch einmal kurz zurück. Israel hatte mit Abimelech einen ersten, eigenmächtigen Versuch unternommen, ein Königreich zu gründen und war darin kläglich gescheitert. Es folgten eine Reihe weiterer Richter, die ihre Ämter mal mehr mal weniger gottestreu ausübten. Zuletzt folgte Simson, ein eigenbrödlerischer Hau-Drauf-Typ, der das Recht wortwörtlich in seinen Händen hielt und an dem man bereits erkennen konnte, wie einsam und still es um Gott geworden war.

Richter 18 (12. Mai)

Wir begegnen heute den Danitern. Die hatten sich bisher wenig um den Auftrag Gottes, das Land in Besitz zu nehmen gekümmert und ziehen stattdessen plündernd durch die Lande.

Auf einem dieser Raubzüge kommen sie am Haus Michas vorbei und finden Gefallen an seinen Götzen und dem dafür bediensteten Priester und nehmen beides mit sich. Micha drohen sie mit Gewalt, wenn er sie nicht gewähren lässt.

Richter 19 (13. Mai)

Und noch ein weiterer Aspekt des Verfalls.

Ein levitischer Mann hat eine Frau aus Bethlehem Judäa als Nebenfrau geheiratet. Diese flieht aber nach einer Liebschaft zurück zu ihrem Vater. Nach vier Monaten folgt ihr der Mann und bleibt mehrere Tage als Gast im Haus seines Schwiegervaters. Schließlich zieht er aber mit der Frau weiter und beschließt in Gibea, einer Stadt der Benjaminiter zu übernachten, doch niemand dort nimmt den Fremden auf, bis ein alter Mann des Weges kommt und ihn mitnimmt.

Richter 20 (14. Mai)

Die Stämme Israels sind erschüttert vom Vorfall und hören sich den Fall des Mannes genauer an. Dieser erzählt die Geschichte tränenreich und fordert Gerechtigkeit. Und wir lesen in diesem Kapitel immer wieder

„Da stand das ganze Volk auf wie ein Mann“ (Ri 20,8)

und danach, was sie gemeinsam beschlossen und taten. Zunächst wird eine größere Truppe Männer zusammengezogen und die Herausgabe der Täter gefordert, doch Gibea lässt sich nicht darauf ein, sondern ruft zur Mobilmachung. Was braucht es um ein in Auflösung befindliches Volk wieder zu einen? Genau: Es braucht einen Anlass der Entrüstung, es braucht einen Feind der all das Böse personifiziert. Ich muss also jemand anderen zum Bösen an sich machen, damit ich selbst gut bin. Hier sahen die Israeliten in allen Benjaminitern Mörder (sonst wären sie nicht mit einer ganzen Armee aufmarschiert um die Auslieferung von Mördern zu fordern) und die Benjaminiter sahen sich von dieser Streitmacht Israels bedroht, die so zum gemeinsamen Feind wurde und mit dessen Hilfe der innerstädtische Egoismus überwunden konnte.

Richter 21 (15. Mai)

Die Israeliten sind unversöhnlich! Keiner soll jemals seine Tochter einem Benjaminiter zur Frau geben. Das ist der heilige Eid, den die Sieger am Abend des Triumphes ablegen.

Dann stellen sie fest, dass Gott ja eigentlich ursprünglich 12 Stämme zu seinem Volk berufen hatte und sie ohne den Stamm Benjamin nur noch elf wären. Dumm gelaufen, denn der Eid ist bereits abgelegt und man darf ja vor Gott nicht wortbrüchig werden. Der Eid war also fast so intelligent wie das Versprechen Jephtahs, das Erste zu opfern, das ihm nach siegreicher Schlacht aus seinem Haus entgegen gelaufen kommt – und genauso überflüssig!