Psalm 11 (20. Mai)

„Der HERR ist zuverlässig und gerecht, deshalb liebt er alle, die sich an das Recht halten und aufrichtig nach seinem Willen leben; sie werden ihn einst schauen.“ (Ps 11, 7)

Wieder ein Psalm über die Bedrängnis, sowohl die letzte als auch jede persönliche.

Gläubige finden sich immer wieder in dieser Situation. Die Übermacht derer, die das Wort Gottes nicht anerkennen, die also nicht an Gott glauben oder sich einen eigenen Gott – irdisch (Geld, Macht, Prestige,…) oder transzendental („Erdgeister“, Naturgötter, selbst gemachte Götter auf Basis der Bibel, mächtige Aliens, …) – geschaffen haben und anbeten, erscheint unüberwindbar, der Kampf verloren. Sind wir ehrlich, das ist die aktuelle globale Situation; dazu kommen persönliche Bedrängnisse verschiedenster Art, von denen jeder von uns einige zur Auswahl hat. „Gott ist tot!“ hallt es aus den Tempeln der Bedränger und leider ist er es auch in den Herzen vieler Menschen.

Wenn Gott in den Herzen der Menschen keinen Platz mehr findet, dann sind auch die Tage der von seiner Ordnung abgeleiteten irdischen Regeln, wie z.B. die Menschenrechte oder Ethik, gezählt.

Wir werden in den nächsten Jahrzehnten, vielleicht schon Jahren erleben, wie sich als verlässlich eingestufte Ordnungen in Luft auflösen. Die Annahme, dass der Mensch aus sich heraus gut und vernünftig sei, war ein Trugschluss. Die Liebe um des Nächsten willen hat in einer materialistischen, egomanen Welt ohne den Glauben an eine höhere Macht, die diese Liebe fordert und die ins Herz der Menschen sehen kann, keine Überlebenschance.

Hier heißt es für die Gläubigen Farbe bekennen. Stehst du auf der Seite Gottes oder auf der Seite der Welt? Es wird dir nämlich nicht möglich sein, auf beiden Hochzeiten zu tanzen.
Wer ist dein Nächster? Wem tust du Gutes? „Eine Hand wäscht die andere“ oder „Lass deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut“ (also tue Gutes besonders dann, wenn du keinen Dank / keine Gegenleistung erwarten kannst)?

Menschen, die den christlichen Auftrag ernst nehmen, werden zunehmend Anfeindungen ausgesetzt, als Nestbeschmutzer beschimpft, als Gutmenschen ausgelacht und verachtet. Kontinentale und globale Ordnungsstrukturen, unter dem Schrecken der letzten beiden Weltkriege errichtet um diese zukünftig zu vermeiden, werden – obwohl erfolgreich – umgestoßen, weil sie der Selbstgerechtigkeit, dem Machtstreben und der Überheblichkeit einzelner im Wege stehen. Und die Angreifer sind ausgerechnet jene, die für sich behaupten, das Abendland und seine christliche Werteordnung verteidigen zu wollen. Natürlich gibt es auch andere Angreifer, aber was stört dich der Splitter im Auge deines Bruders …

Du wirst dich für eine Seite entscheiden müssen!

Aber egal, welche du wählst, du wirst vor Gott Rechenschaft ablegen müssen für das Licht, das du der Welt gabst oder für die Finsternis, die du in dein Herz gelassen hast. Das Wort, dem du folgst wird der Urteilsspruch für oder gegen dich sein.

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Das Weltgericht (Mt 25, 31-46)

»Wenn der Menschensohn in seiner ganzen Herrlichkeit kommt, begleitet von allen Engeln, dann wird er auf seinem Königsthron sitzen. Alle Völker werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen in zwei Gruppen teilen, so wie ein Hirte die Schafe von den Ziegen trennt. Die Schafe stellt er rechts von sich auf und die Ziegen links. Dann wird der König zu denen an seiner rechten Seite sagen: ›Kommt her! Euch hat mein Vater gesegnet. Nehmt Gottes Reich in Besitz, das er seit Erschaffung der Welt als Erbe für euch bereithält! Denn als ich hungrig war, habt ihr mir zu essen gegeben. Als ich Durst hatte, bekam ich von euch etwas zu trinken. Ich war ein Fremder bei euch, und ihr habt mich aufgenommen. Ich hatte nichts anzuziehen, und ihr habt mir Kleidung gegeben. Ich war krank, und ihr habt für mich gesorgt. Ich war im Gefängnis, und ihr habt mich besucht.‹ Dann werden sie, die nach Gottes Willen gelebt haben, fragen: ›Herr, wann bist du denn hungrig gewesen, und wir haben dir zu essen gegeben? Oder durstig, und wir gaben dir zu trinken? Wann warst du als Fremder bei uns, und wir haben dir Gastfreundschaft gewährt? Und wann hattest du nichts anzuziehen, und wir haben dir Kleider gebracht? Wann warst du denn krank oder im Gefängnis, und wir haben dich besucht?‹ Der König wird ihnen dann antworten: ›Das will ich euch sagen: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder oder für eine meiner geringsten Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan!‹ Dann wird er sich denen an seiner linken Seite zuwenden und sagen: ›Geht mir aus den Augen, ihr Verfluchten, ins ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig, aber ihr habt mir nichts zu essen gegeben. Ich war durstig, aber ihr habt mir nichts zu trinken gegeben. Ich war als Fremder bei euch, aber ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich hatte nichts anzuziehen, aber ihr wolltet mir keine Kleider geben. Ich war krank und im Gefängnis, aber ihr habt mich nicht besucht.‹ Dann werden auch sie ihn fragen: ›Herr, wann haben wir dich denn hungrig oder durstig, ohne Unterkunft, ohne Kleidung, krank oder im Gefängnis gesehen und dir nicht geholfen?‹ Darauf wird ihnen der König antworten: ›Ich versichere euch: Die Hilfe, die ihr meinen geringsten Brüdern und Schwestern verweigert habt, die habt ihr mir verweigert.‹ Und sie werden der ewigen Strafe ausgeliefert sein. Aber die Gottes Willen getan haben, erwartet unvergängliches Leben.«