Psalm 120 (27. November)

„Ich rief zum HERRN in meiner Not, und er erhörte mich.“ (Ps 120, 1)

Nein, gläubige Menschen malen sich die Welt nicht rosarot; der Psalm 120 ist beredtes Zeichen dafür.

Es wird ein düsteres Bild von der Welt beschrieben. Die Welt ist für alle Menschen ein Ort der Lüge, des Hasses und des Krieges. Die Menschen beten um Frieden, während sie ihre Waffen scharf machen. Die Kinder Gottes sind Fremdlinge in dieser Welt.

Und doch verzweifeln sie nicht, denn sie wissen: Gott erhört mein Flehen. Ihr Vertrauen auf Gott ist gegründet auf dem Glauben seiner Zusagen. Dabei haben es die Christen sogar etwas leichter, als der Psalmist, denn diese Zusagen sind bereits erfüllt in Jesus Christus.

Natürlich, wenn wir nüchtern auf die Welt blicken – und Paulus fordert uns auf, nüchtern zu sein, so können wir nicht unbedingt eine Veränderung gegenüber der Zeit davor erkennen – zumindest keine Verbesserung. Und doch ist gerade dieser Jesus die entscheidende Veränderung.

In ihm gewinnt die Liebe über den Hass, die Befreiung über die Unterdrückung, der Frieden Gottes über den Unfrieden der Welt. Unser Christus ist die Fleisch gewordene, begründete Hoffnung auf das (noch) nicht Sichtbare.

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