Psalm 132 (9. Dezember)

„Dort will ich dem David ein Horn hervorsprossen lassen, eine Leuchte zurichten meinem Gesalbten.“ (Ps 132, 17)

König David ist voll des Eifers für einen Tempel, eine Ruhestätte für seinen Gott. Gott hat ihm zwar gesagt, dass erst einer seiner Nachkommen einen ewigen Tempel errichten wird, doch David lässt dieser innige Wunsch keine Ruhe. Wenn er schon nicht selbst bauen darf, so sucht er eifrig nach einer Stelle für den Tempel und sammelt Geld und Materialien für den Bau. Sein Nachkomme soll beim Bau des Tempels aus dem Vollen schöpfen können.

Und Salomon schöpfte aus dem Vollen und baute Gott einen herrlichen Tempel gemäß der Vorgaben aus den Büchern Mose. Bei der Einweihung stellte er dann demütig fest, dass kein aus Stein gebauter Tempel jemals diesem Gott würdig sein könne und doch nahm Gott diesen Tempel an, auch wenn es nicht der Tempel und der Nachkomme war, von dem er einst zu David sprach.

Wir wissen heute: Das prophezeite Horn des David heißt Jesus Christus und dessen ewiger Tempel ist gebaut aus all seinen Gefolgsleuten, zusammengetragen und -gerufen aus allen Generationen, allen Himmelsrichtungen, allen Bevölkerungsschichten.

War deshalb aber der Eifer des David vergeblich?

Ganz sicher nicht! David macht es uns vor: Er geht den Weg, den Gott ihm zeigt aufrecht und mutig und er tut, was in seiner Macht steht, damit die Generation nach ihm auf einem festen Untergrund weiterbauen kann.

Es ist genau diese Haltung, die vielen Christen und solchen, die sich dafür halten fehlt!

Was immer wir entscheiden und tun soll nach bestem Wissen und Gewissen geschehen. Es soll in der Überzeugung getan werden, dass nachfolgende Generationen darauf aufbauen können. Im Moment geben wir uns bezüglich dieser Überzeugung nur zu schnell faulen Kompromissen hin. Wir wissen: Nachfolgende Generationen werden viele unserer Werke niederreißen müssen, weil sie den Weg in die Zukunft nicht ebnen, sondern versperren. Wir gehen einen Weg, dessen Ende bereits für uns sichtbar ist und wir gehen ihn trotzdem, verwerfen jeden Ruf und jede Chance zur Umkehr.

Jesus heilte Blinde. Wir sind Sehende, die sich blind stellen. Das meinte Jesus mit Sünde gegen den Geist.

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