Noch mehr Stammväter vieler Völker – 1. Mose 25, 1 – 18 (30. August)

Wieder mischen sich Tradition und Glaube. Tradition ist, dass der älteste Sohn erbt. Das wäre eigentlich Ismael, der ist aber nicht der älteste Sohn der Verheißung Gottes, das ist Isaak. Tradition ist auch, dass Abraham als Patriarch nach Sarah nicht nur wieder heiratet, nämlich Ketura, sondern auch, dass er Nebenfrauen hatte. Die Bibel berichtet, dass er alle Söhne beschenkt und sie dann wegschickt. Isaak wird Alleinerbe. Hier mischen sich Tradition und Verheißung, denn Gott hatte den Abraham verheißenen Segen ganz auf Isaak als Nachkommen bezogen.

Nach dem Tod des Vaters bestatten Isaak und Ismael in der Grabhöhle ihrer Mutter Sarah. Isaak lässt sich im Land seines Vaters nieder. Wir erfahren, dass Ismael zwölf Söhne, die Stammväter von zwölf Stämmen zeugt, die sich irgendwo zwischen Ägypten und Assur ansiedeln. Ein Blick auf die Karten lässt vermuten, dass die Söhne Ismaels das Gebiet südlich und östlich von Kanaan, bis hinauf nach Syrien bewohnten, also teilweise dasselbe Land wie die Nachkommen der anderen Brüder Ismaels und Isaaks beanspruchten. Der Streit der späteren Weltreiche der Antike nimmt also – zumindest nach der Erzählung der Genesis – hier seinen Anfang.

In der Erzählung selbst ergänzt das Team Mose hier die Ahnentafel und erklärt so die Existenz der verschiedenen Völker, mit denen man während der vierzigjährigen Wüstenwanderung konfrontiert war.

Die Bibel spricht davon, dass der Segen, den Gott über Abraham gegeben hatte nun nach Gottes Willen auf Isaak übergeht. Ich frage mich, ob es hier nicht eventuell sinnvoll wäre, noch einmal zwischen Abram, dem leiblichen Vater von Isaak und Abraham, dem geistlichen Vater vieler Völker zu unterscheiden. Denn dann würde in Isaak, ganz genau in seinem Sohn Jakob der Keim des späteren Volkes Gottes, der Israeliten liegen und der Segen bezöge sich auf den noch zu stiftenden Alten Bund und das Gelobte Land Israel. In der detaillierten Beschreibung der übrigen Söhne würde sich aber bereits der Plan Gottes mit der gesamten Schöpfung manifestieren. Das wären zwei Wege, die in einem Punk, in Christus wieder zusammengeführt werden.

Nicht nur Israel, die ganze Schöpfung liegt in jedem Moment in Gottes Hand!

1. Mose 25, 1 – 18 >>

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