Galater 4 räumt auf mit christlichen Ritualen, lange bevor es diese gab. Das Christentum als solches zeigt Strukturen einer Religion obwohl der Glaube an Jesus Christus keine Religion ist. Ist das Christentum daher eine Irrlehre?
„Meine Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke“ (Eph 6,10)
Es erscheint mir irgendwie angemessen, jetzt erst mal eine Kompakterklärung über das Gesetz der Juden zu geben. Gott ging mit Abraham einen Bund ein; durch Moses gab er den Juden sein Gesetz.
„Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber ist nahe.So lasst uns nun ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts!“ (Röm 13,12)
Wie es scheint, hatten jene Irrlehrer behauptet, Paulus selbst würde die Beschneidung predigen. Dies weist er hier scharf zurück. Wenn er das täte, würden sie ihn ja nicht mehr verfolgen! Natürlich gab es innerhalb der neu entstehenden christlichen Gemeinden auch Unterschiede zwischen Judenchristen und Heidenchristen. Ein bekehrter Jude, hört ja nicht auf Jude zu sein, nur weil er sich taufen lässt und an den ihm verhießenen Jesus Christus glaubt – er nimmt nur das Geschenk an, das allen Menschen angeboten wird. Heiden allerdings müssen nicht erst Juden werden um in Christus gerettet zu sein; der Herr war da gegenüber Petrus und Paulus sehr deutlich.
„Denn drei sind es, die Zeugnis ablegen im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind eins.“ (1 Joh 5,7)
Im letzten Abschnitt des Briefes vor den Grüßen ermahnt Paulus die Galater, sich nicht als Richter aufzuspielen sondern Menschen, die in ihrer Nachfolge Jesu versagt, also gesündigt haben mit Sanftmut wieder auf den rechten Weg zurück zu führen. Auch wenn er das nicht explizit erwähnt, setzt eine solche Vorgehensweise natürlich Vertrauen und Mut der „schwarzen Schäflein“ voraus. Eine Beichte in diesem Kontext ist daher niemals als reines Schuldbekenntnis mit anschließender Ableistung einer Bußübung zu sehen, es ist immer auch ein Ruf nach Hilfe. Hier liegt bis heute auf beiden Seiten einiges im Argen, vor allem, weil ja jeder von uns auf beiden Seiten des Platzes spielt ...