Lukas 12, 35-48 (23. Februar)

Was hat Jesus hier mit dieser Hochzeit? Warum sollte es so schwer sein, auf die Rückkehr des Herrn zu warten? Im jüdischen Brauch konnte die Hochzeitsfeier damals bis zu sieben Tage dauern, je nach Geldbeutel des Bräutigams. Damit ist geklärt, warum ein Knecht oder Haushalter nie so genau wissen konnte, wann sein Herr zurückkommt – jeder Zeitpunkt innerhalb der gesamten Hochzeitsfeier, deren Gesamtdauer der Knecht ja auch nicht kannte, wäre möglich gewesen.

Nachdem er seinen Jüngern im letzten Abschnitt die richtige Lebenshaltung erklärt hat, vergleicht er sie mit eben jenem Knecht. Ein schwieriges Unterfangen; sie haben immer noch nicht so richtig begriffen, dass Jesus bald gehen wird und auf welch schreckliche Weise, aber hier erklärt er ihnen bereits, dass sie die ganze Zeit auf seine Rückkehr gefasst sein müssen, denn er wird plötzlich und unerwartet wieder erscheinen, ja genau dann, wenn man ihn nicht erwartet – wie ein Dieb.

Lukas 12, 49-59 (24. Februar)

„Ich bin gekommen, ein Feuer auf die Erde zu bringen, und wie wünschte ich, es wäre schon entzündet!“ (Lk 12, 49)

Das musste dann auch mal in aller Deutlichkeit gesagt werden und Jesus tut es hier. Ja, natürlich, Jesus schenkt seinen Leuten den Frieden mit seinem / mit unserem himmlischen Vater; Jesus macht seine Leute frei von dem Druck, sich irgendetwas verdienen zu müssen. Hast du die Einschränkung in dieser großartigen Zusage entdeckt? Seine Leute! Es gibt auch andere. Wenn dir irgendjemand irgendwann einmal erzählt haben sollte, durch Jesus würden alle Menschen irgendwie gerettet werden und ins Reich Gottes eingehen, so hat er die Wahrheit nicht verstanden.

Lukas 13, 1-9 (25. Februar)

Jesus ist noch nicht fertig mit seiner Lektion. Als die Anwesenden sich beschweren, dass Pilatus zwischen ihnen und einigen Galiläern keinen Unterschied macht, sie ihm damit zu verstehen geben, dass sie sich für etwas Besseres halten, stutzt er sie in harten Worten zurecht. Alle Menschen seien gleichermaßen Sünder vor Gott und alle Menschen seien daher gleichermaßen zur Buße aufgerufen. Ohne Umkehr zu Gott erwarte alle dasselbe Gericht.

Lukas 13, 10-21 (26. + 27. Februar)

Am Sabbat steht er dann wieder in der Synagoge des Ortes und lehrt die Tora, das heißt vermutlich, er verbindet die alten Prophezeiungen mit dem was augenblicklich durch ihn geschieht. Da kommt eine von jahrelanger Krankheit gebeugte Frau in die Synagoge. Jesus ruft sie zu sich und heilt sie.

Der Synagogenvorsteher ist entsetzt! Seiner Meinung nach verbietet das Gesetz jegliche Arbeit, ja im Grunde jegliche Aktivität am Sabbat. Wir hatten es ja schon davon: Es gab einen riesigen Katalog, in dem bis ins Millionstel aufgedröselt war, was alles Arbeit und damit am Sabbat verboten war. Seltsamerweise spricht er seine Empörung aber nicht gegen Jesus, sondern gegen das Volk. Sie sollen sich nur an den anderen sechs Tagen heilen lassen.

Lukas 13, 22-35 (28./29. Februar)

Auf seiner weiteren Prediger-Reise in Richtung Jerusalem fragt ihn einer der Zuhörer, ob denn viele oder wenige gerettet werden. Bei der Zahl ist er nicht eindeutig, wie wir noch sehen werden, eindeutig ist er aber im Schwierigkeitsgrad und in der Eindeutigkeit: Es ist eine enge Tür, die ins Reich Gottes führt. Und wer am Tag des Gerichts noch nicht durch diese Tür gegangen ist, der wird auch nicht mehr hineinkommen.

Lukas 14, 1-24 (1. + 2. März)

Bei einer weiteren Einladung Jesu von einem Pharisäer an einem Sabbat macht er den Anwesenden noch einmal ihre falsche Haltung gegenüber dem Sabbat-Gebot deutlich, als er einen Kranken heilt.

Dann beobachtet er aber eine weitere durch Stolz verursachte falsche Herzenshaltung bei den Gästen. Ausnahmsweise erklärt er nicht durch ein Gleichnis, sondern durch eine unmittelbar verständliche Lebensregel, wie das funktioniert: diese Demut, die sich im Alltag durch Bescheidenheit ausdrückt. An anderer Stelle sagt er: Wer sich selbst erhöht wird erniedrigt werden und wer sich erniedrigt wird erhöht werden. Hier erklärt er das am Beispiel des Gerangels um die besten Plätze. Dem Gastgeber erteilt Jesus, mit Blick auf die geladenen Gäste, auch gleich noch eine Lektion über das richtige Einladen.

Lukas 14, 25-35 (3. März)

In diesem Abschnitt erklärt Jesus der riesigen Menge, die hinter ihm herläuft, dass viele von seinen Fans niemals seine Jünger sein werden, weil sie zu dem von ihm angebotenen Wandel gar nicht bereit sind.

Ein Jünger Jesu lässt sein ganzes altes Leben zurück! Alles, das ihm in dieser Welt einmal wichtig war, wird nichtig. Jesus spricht davon, dass der Jünger alles Weltliche um ihn herum, ja sogar an sich selbst hasst.

Das muss erklärt werden, denn heißt es nicht auch „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“?

Lukas 15, 1-10 (4. März)

In Lukas 15 lernen wir die drei Wesen des einen Gottes kennen.

Jesus hockt mal wieder mit Sündern zusammen, die seinen Worten eifrig lauschen – und die gerne mit diesem Lehrer mit Vollmacht zusammen sind. Irgendwie bemerken sie den Ruf Gottes stärker als die Frommen ihrer Zeit. Vielleicht weil sie in ihrem eigenen Wesen und ihrer Lebensweise verunsichert sind und deshalb etwas genauer hinhören?

Lukas 15, 11-32 (5. + 6. März)

Ein offizielles Bild von Gott, unserem Vater und das aus berufenem Mund, nämlich von Jesus persönlich!

Wer ist Gott, der Vater? Was müssen wir uns vorstellen? Jesus erklärt es am undankbaren und ungeduldigen Sohn, der ein bisschen wie wir alle ist. Das ist ihm alles zu spießig, er will frei und selbstbestimmt sein. Also sagt er zu seinem Vater: „Vater, gib mir jetzt schon mein Erbe.“ – Der Vater tut es ohne zu zögern und schon ist der Sohn weg, zieht durch die Welt mit Wein, Weib und Gesang, bis das Vermögen verbraucht ist. Nun geht ihm nicht mehr so gut, alle „Freunde“ haben sich mit dem Geld verflüchtigt und er hält sich mit Mühe als Schweinehirte über Wasser.

Lukas 16  (7. + 8. März)

Das Gleichnis vom untreuen Haushalter in Verbindung mit dem anschließend von Jesus Gesagten ist für mich immer wieder schwierig. Da ist also dieser – heute würde man sagen – Prokurist des reichen Gutsbesitzers und dieser hat ihm zu verstehen gegeben, dass er ihn entlassen wird. Was tut der daraufhin? Er ruft die Schuldner des Gutsbesitzers zu sich und streicht ihnen Teile ihrer Schulden um sich Freunde zu machen für die kommende magere Zeit.