„Der Bogen der Starken ist zerbrochen, aber die Schwachen haben sich mit Kraft umgürtet.“ (1 Sam 2,4)
Das zweite Kapitel beginnt mit dem Lobpreis der Hanna, die Gott nicht nur für die erfüllte Bitte dankt, sondern ihn als gerechten Richter über alle Zeiten hinweg erhebt, der am Ende bei seinem Gericht über die Erde sein Reich errichten und darin herrschen wird.
Der Prophet Samuel lebte in der Zeit der letzten Richter und des ersten Königs von Israel Saul. Er ist das, was man wohl einen Seiteneinsteiger nennt. In jener Zeit war Eli der Hohepriester von Israel und diente daher in der Stiftshütte, die zu jener Zeit in Silo stand. Es war damals üblich, dass das Priesteramt vom Vater auf die Söhne überging, denn alle Priester stammten nach dem Willen und den Weisungen Gottes in direkter Linie von Aron, dem Bruder Moses ab – aus dem Haus Levi. Samuel dagegen stammt aus dem Haus Ephraims. Trotzdem wird Gott ihm den Stab des Hohepriesters geben und nicht den Söhnen Elis. Gott entscheidet souverän auf Basis dessen, wie die Situation und ihre Entwicklung zu seinem Plan passt und hält offensichtlich nicht so viel von „das haben wir immer so gemacht“. Aber schauen wir uns erst einmal die Geschichte an.