Während Abraham sich vor seinem Zelt in der Mittagshitze ausruht, kommen drei Männer an seinem Zelt vorbei. Ohne zu zögern, lädt Abraham die drei zum Verweilen ein, wie es bis heute Sitte im Vorderen Orient ist. Allerdings scheint Abraham in den Dreien seinen Gott erkannt zu haben, denn seine Reaktion auf den Besuch ist weitaus ehrfürchtiger als bei normalen Passanten.
Kapitel 17 ist schnell erzählt. Als Abram 99 Jahre alt ist, erscheint ihm Gott als El-Schaddai, der Allmächtige und besiegelt das zugesagte Bündnis ein weiteres Mal. Abram wird der Stammvater vieler Völker werden und deshalb als Abraham in die Geschichte eingehen. Außerdem sagt Gott Abram und seinen Nachkommen das Land Kanaan als Besitz zu. Zum Zeichen des Bundes sollen sich ab sofort alle Männer beschneiden lassen. Dabei bezieht sich die Verpflichtung zur Beschneidung für alle männlichen Mitglieder der Sippe, die Zusage auf das Land Kanaan aber nur auf den noch mit Sarai zu zeugenden Sohn. Wenn man es also genau nimmt, so ist Abraham der Stammvater vieler Völker, aber Sarai die Stammmutter der Israeliten – weshalb sie zukünftig statt Sarai Sarah, also Fürstin genannt werden wird.
Da sind sie wieder! Die eigenmächtigen Entscheidungen, für die hinterher niemand verantwortlich sein möchte…
Gott hat Abram Nachkommen zugesagt, aber die Zeit vergeht und seine Frau Sarai wird nicht schwanger. Wir alle, die wir mit Gott gehen, kennen das: Wir spüren genau, dass Gott noch irgendwas mit uns vorhat, aber es geht nicht vor und nicht zurück, vor allem geht es nicht in dem Tempo und in die Richtung, die wir uns vorgestellt haben.
Gott wird nicht müde, den Bund, den er mit Abram geschlossen hat, zu bekräftigen. Ein weiteres Mal sagt er ihm großen Segen und Lohn zu. Und als dieser mal ganz bescheiden nachfragt, was ihm das noch bringen könne, da er selbst ja alt sei und keinen Nachkommen habe, dem er den ganzen Segen vererben könne, verheißt Gott ihm auch noch einen leiblichen Erben als Draufgabe.
Die Bibel berichtet von den ersten Kriegen der Menschen. Die erzählte Geschichte ist verwirrend, irgendwie scheinen sich ständig neue Bündnisse zusammen zu finden, und irgendein Bündnis scheint immer gegen irgendein anderes Krieg zu führen und irgendein Volk ist immer auf der Flucht. Die Menschheit ist erwacht!
Ein Kreis schließt sich. Abram und Lot kehren nach ihrer Vertreibung aus Ägypten an den Ort in Kanaan zurück, an dem sie zuerst gelagert hatten, den Ort, an dem Gott Abram seinen Segen verheißen hatte.
Da die Nachkommen Terachs, des Sohnes von Nahor, im weiteren Verlauf noch eine Rolle spielen, lohnt sich ein Blick auf die Verwandtschaftsverhältnisse. Die Söhne Terachs sind Abaram, Nahor und Haran. Haran stirbt früh, zeugt aber vorher Lot. Abram und Nahor sind also Brüder, Lot ist deren Neffe. Abram nimmt Sarai zur Frau, von der wir zu diesem Zeitpunkt nichts weiter wissen, als dass sie unfruchtbar war. Nahor heiratet seine Nichte Milka.
Nun war natürlich auch dem Team Mose aufgefallen, dass die unterschiedlichen Völker auch unterschiedliche Sprachen hatten und auch in diesem Zeitalter war den Menschen schon bewusst, dass alles, was auf der Welt geschieht oder ist irgendwo eine Ursache oder einen Anfang haben muss. Sonst hätte das Heilige Buch ja auch nicht mit der Erschaffung der Welt beginnen müssen; die Befreiung aus Ägypten hätte als Anfang genügt.
Was bisher geschah:
Die erste Schöpfung um Adam ist ausgelöscht. Nach dem Willen Gottes war der Mensch perfekt, denn er war eines Geistes mit ihm. Doch die Bosheit und der Egoismus des Menschen zerschnitt dieses Band. Darum sollte der Mensch zukünftig erst einmal ohne den Geist Gottes auskommen, bis die Zeit dafür reif sein würde.
Die Sintflut. Wir lesen, dass Gott genug hat von den Menschen. Sie sind alle durch und durch verdorben und er beschließt, sie mit einem heftigen Regen vom Erdboden zu spülen. „Nur Noah fand Gnade in den Augen des Herrn.“ (1.Mo 6,8)