„Da bildete Gott der HERR den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele.“ (1.Mo 2, 7)
Also wurde der Mensch doch von Gott aus Staub geschaffen? Liest man weiter, so liest man jedoch auch:
„Gott, der HERR, formte aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde.“ (1.Mo 2, 19)
Zum einen haben wir hier also eine andere Reihenfolge: Zuerst der Mensch, dann der Garten Eden mit den Pflanzen einschließlich dem Baum des Lebens und dem Baum der Erkenntnis, dann der ganze Viechkram, zum andern legt Gott tatsächlich an alles was existiert selbst Hand an. Es steht damit fest: Für diesen Abschnitt der Schöpfungsgeschichte wurde definitiv eine andere Schöpfungslegende herangezogen – denn es sollte ein anderer Sachverhalt erläutert werden, für den diese Geschichte geeigneter war. Es bleibt also dabei: In der Bibel wird zu Beginn mit Hilfe geeigneter, in jener Zeit wohl bekannter Geschichten, das Beziehungsgeflecht zwischen Mensch und Gott und zwischen Mensch und Welt aus der höheren Sicht Gottes erklärt.