„Die Ernte ist groß, aber es sind wenige Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende!“ (Mt 9,37+38)
Jetzt geht es darum, aus Jerusalem wieder eine lebendige Stadt zu machen – der Ort braucht Menschen, die in ihm wohnen!
Das war sicher keine leichte Entscheidung zu einer Zeit, in der die Menschen noch Selbstversorger waren, also ein eigener Hof mit bewirtschafteten Feldern und Nutztieren der Normalfall war. Klar, für die Priester, die Leviten und die Tempeldiener ist die Entscheidung klar; der Dienst im Tempel ist ein 24/7-Job. Doch es gibt auch im übrigen Volk Menschen, die sich freiwillig melden in Jerusalem zu bleiben; soviel Opferbereitschaft ist den Juden ein Segen wert. Darüber hinaus sollen die einzelnen Stämme entscheiden, wen sie in die Heilige Stadt entsenden möchten – jeder Zehnte soll es sein. Über die übrigen neun Zehntel soll dann das Los entscheiden. Das Los ist im Alten Testament kein Glücksspiel, sondern Zeichen göttlicher Entscheidung.
Auch als den Jüngern nach dem Tod des Verräters der 12. Apostel abhandengekommen war, entschied das Los, dass Matthias diesen Platz einnehmen solle. Mit der Herabsendung des Beistandes, des Heiligen Geistes, auf alle Kinder Gottes hat das Gottes-Los allerdings an Bedeutung verloren. Gott ruft dich jetzt persönlich durch seinen Geist, der in dir wohnt. Mit der Menschwerdung Jesu ist die Zeit der Ernte angebrochen.