„Gut ist es, dem HERRN zu danken, deinem Namen, du Höchster, zu singen und zu spielen, am Morgen deine Huld zu verkünden und in den Nächten deine Treue“ (Ps 92,2)
In diesem Lobpreis fordert der Psalmist die Gläubigen auf, Gott für dessen Treue zu danken.
Zwar würden auch die Frevler Erfolge erleben, doch die seien nur von kurzer Dauer, während die Gerechten auf den immerwährenden Segen ihres Gottes vertrauen könnten.
Doch es steckt nicht nur ein Aufruf in diesem Psalm!
„Gut ist es, dem Herrn zu danken“ kann auch verstanden werden als „Es tut gut, dem Herrn zu danken“ und ich denke, diese Interpretation ist für den Gläubigen die bedeutendere. Im Leben jedes Menschen, gibt es Momente, die ihn glücklich stimmen. Wer sich hier angewöhnt, den Kontakt zu seinem Gott zu suchen, seine Freude mit ihm zu teilen, wird ihn als verlässlichen Freund erfahren. Mit einem Freund teilt sich das Leid, das wir auch alle irgendwann erfahren, viel leichter als mit einem fernen Gott.
Ein Sprichwort sagt: „Geteilte Freude ist doppelte Freude, geteiltes Leid ist halbes Leid.“
Dieses Sprichwort passt auch auf die Beziehung zu Gott!
Ein guter Freund wird sich in der Not nicht abwenden. Allein sein seelischer Beistand wird die Not des Betroffenen bereits lindern, zumindest etwas erträglicher machen. Gott sichert den Menschen zu, in ihrer Not zu ihnen zu stehen – er tut dies, unabhängig davon, ob sie ihn als ihren Freund erkannt haben oder (noch) nicht.
„Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken.“ (Mt 11,28)
Wenn Gott ein Mensch wäre, wäre es weise einen solchen Menschen zum Freund zu machen. Wie viel weiser ist es dann wohl, das bedingungslose Freundschaftsangebot eines Gottes anzunehmen?