Klagelieder 2, 1-10 (8. August)

Jerusalem ist trostlos. Aus der einst prächtigen Stadt Gottes ist ein Ort des Elends geworden, der Willkür und dem Hohn der Feinde schutzlos ausgeliefert. Ja, Gott selbst wurde zum Feind seines Volkes. Jeremia beschreibt dies durch verschiedene Zeichen, wie z.B. dem Abschlagen des Hornes, das Schafs- oder Widderhorn (Schofar), dem Zeichen des Bundes Gottes mit Abraham.

Aber noch viel schlimmer: die Zerstörung des Tempels, seinem eigenen Wohnsitz. Er nimmt den Juden den Ort der Anbetung und der Opferung. Keine Möglichkeit zum Opfern bedeutet keine Möglichkeit den Bund mit Gott zu erneuern. Auch bei den Propheten spricht Gott nicht mehr. Die Trennung scheint endgültig, entsprechend tragen die Priester und Ältesten auch Trauer – ihr Gott hat sie verlassen, Gott kommt als Richter und hat Israel dem Feind - dem Tod - überlassen.

Auch hier ist wieder die Tatsache höchst explosiv, dass der alttestamentliche Tempel in Jerusalem ein Sinnbild für jeden einzelnen Menschen nach der Verkündigung des Evangeliums und der Aussendung des Geistes über alle Völker darstellt. Diesen „neuen Tempel“ beschreibt Jesus unter anderem wie folgt: „Wenn jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit!“ (Joh 8, 51) und „Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag“ (Joh 12,48).

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