Sacharja 2 (13. Dezember)

In der zweiten Vision sieht Sacharja vier Hörner und vier Schmiede und bekommt vom Engel erklärt: Die vier Hörner stehen für (vier) Heidenvölker, die Israel unterdrückt, zerstört und das Volk Gottes in der Welt zerstreut und versklavt haben, die vier Schmiede hingegen sind die von Gott gesandten Mächte, die nun diese Heidenvölker niederwerfen.

Natürlich geht es auch hier zunächst einmal um die unmittelbare Erfahrung der zur Zeit der Prophezeiung in Jerusalem lebenden Menschen. Bei der Zahl vier muss ich aber unwillkürlich an die vier Evangelien denken, die ja im Grunde nur ein Evangelium verkünden und die auch die Heidenvölker unter dem Messias vereinen. Jegliche weltliche Macht endet mit der Vollendung des Evangeliums, mit der Wiederkehr des Messias als König.

In der dritten Vision wird Jerusalem vermessen. Der Herr selbst, der Messias, zieht wieder dort ein, aber statt einer einengenden Mauer aus Steinen wird er selbst der Beschützer der Stadt sein. Für Jerusalem bricht eine Zeit der Freude an. Das ganze Volk Gottes wird sich wieder in der Stadt versammeln und auch viele Heiden werden sich ihnen unter großem Jubel anschließen. Der Herr wird sie alle willkommen heißen und Juden und Heiden zu einem Volk vereinen.

Da muss wohl nicht viel dazu gesagt werden. Genau das wird seit 2000 Jahren durch die Verkündigung des Evangeliums vorbereitet. Dieser Plan Gottes wird seit der Auferstehung Christi und der Aussendung der Apostel Schritt für Schritt umgesetzt.

Nochmal ergeht auch hier die Warnung an alle, sich nicht an den Juden und Jerusalem zu vergreifen. Jerusalem und die Kinder Israels sind Gottes Eigentum, sein Augapfel. Wer sich mit ihnen anlegt, legt sich mit Gott selber an und wird das auch zu spüren bekommen. Angesichts der vielen durch Jesus erstes Erscheinen in der Welt wahr gewordenen Prophezeiungen des Alten Testaments eine – wie ich finde – sehr ernstzunehmende Drohung.

Auch hier gilt natürlich wieder: Die Prophezeiung war natürlich zunächst einmal an die Juden dieser Zeit und ihre unmittelbare Situation gerichtet. Doch es ist überdeutlich, dass Gott hier weit über den (damals) aktuellen Augenblick hinaus spricht.

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