„Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner.“ (Joh 15,1)
In der vierten Vision steht der Hohepriester Jerusalems, Jeschua, vor Gott und er steht da in unreinen Kleidern, sprich: Er selbst ist nach dem Gesetz unrein. Dies bemerkt Satan, der Ankläger, natürlich sofort und tut was ein Ankläger eben tut. Doch der Herr denkt nicht dran, sich vor den Karren des Teufels spannen zu lassen. Er gibt Befehl, den Hohepriester mit reinen Festgewändern auszustatten. Danach setzt er ihn als Regenten über sein Land ein. Wieder kündigt Gott hier an, dass der Messias kommen wird. Er nennt ihn hier seinen Knecht, den man Gottes Sohn (Spross) nennen wird und er kündigt an, an einem einzigen Tag die Sünde des Landes auszulöschen.
In diesem Bild gibt es viel zu sehen:
Jeschua, der Hohepriester zu der Zeit Sacharjas steht als Sünder – symbolisiert durch die unreine Kleidung – vor Gott. Doch die Angriffe des Teufels können ihm trotzdem keinen Schaden zufügen. Gott gibt ihm reine Kleider, löscht also seine Sünden aus – ja, mehr noch: Er stellt ihn in seinen (himmlischen) Dienst, macht ihn zum Regenten über sein Reich und er löscht seine Schuld ein für alle Mal aus. Das ist umfassend: Jerusalem, stellvertretend für ganz Israel wird zu höchsten Ehren kommen.
Der hebräische Name Jeschua heißt auf Latein oder Griechisch aber Jesus und jetzt ergibt sich ein gewaltiges, Respekt einflößendes Bild. Hier ist Jesus in unreinen Kleidern – er trägt die Sünde der Welt. Der Teufel, der ihn angreift kann ihm aber nichts anhaben, denn Gott nimmt diese Schuld, die ja nicht seine ist, von ihm und setzt ihn als Herrscher über sein Reich ein. Denn wer ist dieser Jesus? Das steht auch da. Jesus ist der Knecht Gottes, den man Gottes Sohn (Spross) nennen wird. Und durch diesen Sohn wird die Sünde (das ist die Erbsünde, die Überheblichkeit des Menschen, die ihn von seinem Gott trennt) an einem Tag ausgelöscht. Hier steht zwar die Sünde des Landes, in der Vision davor wurden aber Juden und (gläubige) Heiden zu einem Volk unter Gott vereint, das heißt, da ist nur noch ein Land.
In diesem Bild steht also nichts Geringeres als: Aus Israel wird der Sohn Gottes hervorgehen, der – an einem Tag, also durch eine Tat: er steht mit unreinen Kleidern vor Gott, d.h. er ist für die Sünde der Welt/die Sünden der Menschen gestorben! – die Sünde besiegt und die Menschen mit Gott versöhnt. Und Gott setzt ihn als Herrscher über sein Reich ein, das heißt, er lebt (wieder), denn Tote herrschen nicht!
Verkündet und aufgeschrieben ca. 500 Jahre vor Christi Geburt. Wow!