Johannes 16, 1-15 (27. April)

„Sie werden euch aus der Synagoge ausschließen; es kommt sogar die Stunde, wo jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen Dienst zu erweisen. Und dies werden sie euch antun, weil sie weder den Vater noch mich kennen.“ (Joh 16,2+3)

Jesus wird konkret. Die Anhänger Christi werden von anderen Gläubigen – zu jener Zeit waren damit die Juden gemeint – nicht nur nicht anerkannt, sondern verfolgt werden. Saul war ein sehr motivierter und erfolgreicher Christen-Jäger, ehe er von Christus berufen wurde. Die Christenverfolgung hat bis heute nicht aufgehört, auch wenn die Verfolger heute anderen Religionen angehören. Noch heute gibt es überall auf der Welt Menschen, die davon überzeugt sind, von ihrem Gott einen Ehrenplatz im Paradies (oder wie immer das in ihrer Religion heißt) zu erhalten, wenn sie einen (oder sogar viele) Christen töten. Dieser falsche Glaube sei aber nur ein Zeichen, dass sie weder den Vater noch den Sohn kennen.

Nun erklärt er seinen Jüngern, warum es gut ist, dass er stirbt. Nur wenn er zu seinem Vater zurück geht, kann er ihnen den Heiligen Geist schicken. Das ist gut für uns, denn Jesus konnte immer nur an dem Ort wirken, an dem er sich grade befand, der Geist wirkt in und durch alle Menschen, die an Christus glauben, überall auf der Welt gleichzeitig. Wenn es doch nur ein paar mehr Menschen wären, die zuhören!

Wie wirkt der Geist? Indem er den Menschen das Wort Gottes offenbart, verständlich macht. Die Juden sehen im Wort Gottes nur ihre Geschichte mit diesem Gott. Den Christen ist die ganze Schrift offenbart; sie erkennen, dass die ganze Geschichte der Israeliten mit ihrem Gott nur eine Hinführung zum Messias ist, so dass die Menschen, denen die Schrift offenbart wird Christus durch die Bibel erkennen können. Die Jünger hatten damals diese Erkenntnis noch nicht und da sie den Heiligen Geist noch nicht empfangen hatten, hätten sie es auch nicht verstanden, wenn Jesus es erklärt hätte. Sie brauchten das aber auch noch nicht, denn Jesus war ja bei ihnen und ihm vertrauten sie.

Dieses „Erkennen“ stärkt den Menschen im Glauben, wenn er Jesus nicht (mehr) sieht; er stärkt ihn in seinem Vertrauen auf die Weisheit Gottes, denn er kann den ganzen Plan Gottes sehen. Jesus hatte ja den Jüngern bereits gesagt, dass sie seine Freunde seien, weil er ihnen alles sagte, was er vom Vater erfahren hatte – der Heilige Geist wird diesen Freundschaftsdienst fortsetzen und erweitern.

Mit der vollen Erkenntnis über das Wort Gottes überführt der Heilige Geist die Welt von der Sünde, von der Gerechtigkeit und vom Gericht. Was heißt das? Jesus erklärt:

Von der Sünde, weil die Welt nicht an ihn glaubt. Jesus hatte erklärt, wenn die Welt nicht von Jesus wüsste, hätte sie auch keine Sünde darin. Der Heilige Geist wird nun dafür sorgen, dass die ganze Welt von Jesus erfährt und somit die Wahl hat zu glauben oder nicht zu glauben.

Von der Gerechtigkeit, weil er zu seinem Vater geht und daher nicht mehr zu sehen ist. Der einzig Gerechte unter den Menschen sitzt nun zur Rechten des Vaters. Gott stellt Gerechtigkeit her, wozu die Welt offenbar nicht fähig ist, denn sie hat den einzig Gerechten verworfen.

Vom Gericht, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist. Damit ist der Teufel gemeint! Am Kreuz erfüllt sich die allererste Prophezeiung der Bibel, der Christus zertritt dem Teufel den Kopf, er vernichtet ihn. Das ist ein symbolisches Bild für das was in dieser Gnadenzeit geschieht und im Gericht seinen Höhepunkt erfahren wird. Am Ende des Gerichts wird Christus alles Böse aus der Welt hinausgeworfen haben. Dies ist keine Zusage auf die Zukunft, es geschieht schon; es hat sich mit der Auferstehung Christi bereits erfüllt. Wie immer braucht die Welt nur etwas länger, bis der Wille Gottes für die Menschen überall sichtbar wird.

Dies alles wurde uns, seinen Jüngern von Jesus schon in Gleichnissen erklärt. Gleichsam wie Kinder hat er uns in die für uns unbegreifliche Wahrheit mit einfachen Bildern (die dem damaligen Alltag entsprachen und daher für jeden noch verständlicher waren als für uns heute) eingeführt. Der Heilige Geist geht anders vor. Er geht in den Menschen, öffnet ihm die Augen, befähigt ihn, das ganze Licht der Wahrheit zu erkennen. Der Geist verkündet also nichts Neues, er ändert nur die Methode. Und hier steht: Er tut es mit der Welt, also nicht nur mit den Jüngern. Das heißt, die einen werden von ihm erfasst, er verändert sie von innen. Den anderen wird diese Wahrheit – wie beispielsweise in diesem Blog – von ersteren, vom Geist angetrieben, erzählt, also ebenfalls offenbart. Nur ein anderer Bote, aber derselbe Inhalt. Der ganzen Welt wird das Evangelium verkündet, am Ende wird es keine Unbeteiligten mehr geben. Entweder du hast dann die frohe Botschaft umarmt oder du hast die Augen vor ihr wieder verschlossen, nachdem sie dir offenbart wurde. Die die Botschaft annehmen und glauben, vollendet der Geist in Christus und verherrlicht ihn dadurch.

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