2. Chronika 19 (12. September)

Josaphat kehrt unversehrt aus diesem Feldzug wider den Willen Gottes nach Jerusalem zurück und Gott empfängt ihn mit einem Grußwort aus dem Munde Jehus, das gleichzeitig eine Warnung enthält. Gott wird sich diesen Ungehorsam merken, aber er wird bis auf weiteres die Treue des Königs beim Verbreiten seines Wortes an das Volk anerkennen.

Josaphat nimmt sich das zu Herzen. Er zieht wieder ganz nach Jerusalem und setzt die Missionierung seines Volkes fort, indem er in jeder Stadt Richter einsetzt, die nach dem Wort Gottes richten sollen – unbestechlich und ohne Ansehen der Person.

Ein Gottesstaat? Zum einen müssen wir natürlich beachten, dass in jener Zeit alle Staaten „Gottesstaaten“ waren. Jeder König behauptete König von Gottes Gnaden zu sein, in manchen Staaten, wie z.B. Ägypten, galt der König gar als Sohn Gottes, der nach seinem Tod zu einem Gott aufsteigt. Somit waren alle Gesetze aller Länder gewissermaßen das Gesetz (des jeweiligen) Gottes. Im Gegensatz dazu erkennen wir bei Josaphats Rede ab Vers 6 eine Trennung zwischen Rechtsprechung des Staats und Gesetz Gottes (Vers 10).

Eines wird dabei aber klar: Ein weltliches Gesetz, das dem Wort Gottes widerspricht, kann nicht bestehen. Wenn (weltliches) Gesetz und Gebot nicht zusammenpassen, dann ist wahrscheinlich das Gesetz falsch. Aus den Äußerungen Jesu über die Auslegung der göttlichen Gebote durch die Schriftgelehrten können wir aber auch sehr deutlich entnehmen, dass Menschen die Weisungen Gottes völlig falsch interpretieren können. Genaue Kenntnisse über das Wort Gottes bei einer breiten Masse der Gläubigen ist daher sehr wichtig. Andernfalls kann das Wort Gottes leicht zur Kontrolle und Unterdrückung des Volkes missbraucht werden – bittere Erfahrungen bis hinein in die neuzeitlichen christlichen Kirchenorganisationen, von denen einige noch aktuell und sehr langsam aufgearbeitet werden..

2. Chronika 19 >>

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.