Müßiggang ist aller Laster Anfang! Zu Beginn von Kapitel 11 erfahren wir, dass damals offensichtlich es eine Zeit im Jahr gab, in der die Könige der Region gegeneinander Krieg führten – wenn du sonst kein Hobby hast …
In diesem Jahr aber beschließt Daniel nur seinen Feldherrn mit den Soldaten loszuschicken, er selbst bleibt daheim. Und während er so seinem Müßiggang nachgeht, entdeckt er die schöne Bathseba badend auf dem Dach ihres Hauses – Leonard Cohen besang die Szene in seinem legendären „Halleluja“. Dass Menschen viel Zeit auf den in dieser Region flachen Dächern ihrer Häuser verbrachten, insbesondere in der heißen Jahreszeit, war nichts Ungewöhnliches, zu klären wäre eher, was David anstellen musste, um diese Schönheit „entdecken“ zu können – von der Straße oder gar weit entfernt vom Dache seines Palastes aus. Wir stellen also fest: Dem König war langweilig.
Es kommt, wie es kommen muss: Obwohl Bathseba bereits mit Urija verheiratet ist, wird sie zu David gebracht, der verführt und schwängert sie. Nun konnte der König offensichtlich so viele Frauen ehelichen wie ihm beliebte, eine verheiratete Frau war aber auch für Königs tabu! Davids Lösung des Problems: Er fordert Joab auf, Urija in einen aussichtslosen Kampf zu schicken, damit er dort getötet werde. Ehebruch und Mord – der Auftrag an Joab macht moralisch keinen Unterschied, David hätte das Schwert genauso gut (oder genauso schlecht) auch selbst führen können, das Urija durchbohrte – das heißt: David lädt eine Todsünde nämlich Ehebruch auf sich und versucht diese mit einer weiteren, nämlich Mord zu vertuschen. Davids Seele war in diesem Moment vor Gott mausetot!
Wie reagiert Gott darauf?
Die Reaktion folgt in den nächsten Kapiteln. Dieses endet damit, dass Bathseba, die nach Abschluss der Trauerzeit um ihren Mann zum König umzieht, einen Sohn zur Welt bringt.