Esther 9,11 – 10,3 (7.+8. Dezember)

„Sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin.“ (Joh 17, 14)

Auch in den folgenden Tagen kämpfen die Juden erfolgreich und blutig gegen ihre Feinde im Persischen Reich. Auf die Bitte Esthers und mit der Erlaubnis Ahasveros werden die Söhne Hamans – obwohl schon im Kampf getötet – genau wie ihr Vater hingerichtet. Die Juden töteten 75000 Feinde, ihren Besitz rührten sie aber nicht an, denn der war nach dem Gesetz des Moses unrein.

Mordechai erlässt ein Gesetz, wonach die Juden jedes Jahr am 14. und 15.12. ein Fest veranstalten sollen und des Tages gedenken, an dem Trauer in Freude verwandelt wurde. Dieses Fest trägt den Namen „Purim“, denn Haman hatte das Los, das Pur, über sie geworfen.

Laut Buch der Offenbarung erwartet die Welt am Ende der Zeit und der Gnade Gottes, dann wenn Gottes Wut voll ist, ebenfalls ein Gemetzel. Zunächst wird über sie eine Zahl himmlischer Zeichen, das Strafgericht, kommen und nach einer Phase der Ruhe und des Friedens, in der Christus über die Welt herrscht, erhält das Böse dann für eine beschränkte Zeit Gewalt über die Welt. In beiden Phasen des Kampfes wird es viele Opfer geben. Letzten Endes werden die Getreuen Gottes aber auch hier durch ihren Retter siegreich sein.

Im Lightkeeper 1 wird an dieser Stelle nur das tausendjährige Friedensreich, die Ruhephase nach der ersten Schlacht erwähnt, in dem Christus als Friedefürst herrscht und auch die Juden werden ihn dann als ihren König anerkennen, aber – hey! – warum so bescheiden? Nach dieser Phase kommt es dann, wie gesagt, zum letzten Gefecht zwischen Gut und Böse. Danach wird Jesus alle Schäfchen, die ihm der Vater gegeben hat an diesen zurückgeben und alle werden in Ewigkeit mit Gott leben. Der große Rest der Menschen, der sich auch dann noch nicht zu Christus bekannt hat, wird zusammen mit dem Teufel ins ewige Feuer geworfen und dort den „zweiten Tod“ sterben. Ein Bild für den zweiten Tod könnte in der Erzählung von Mordechai und Esther das Schicksal der Söhne Hamans sein, die zuerst im Kampf umkamen und dann nochmal am Balken hingerichtet wurden. Darum glaube ich, dass bezüglich der Offenbarung des Johannes die Schlacht vom 13. Adar mit 500 Toten für die erste Schlacht (die himmlischen Zeichen des Strafgerichts), die vom 14. Adar mit 75000 Toten für die letzte Schlacht steht und so werden auch die Verhältnisse sein. Dass die Juden in der Schlacht die Güter der Feinde nicht annehmen ist ein Bild dafür, dass in der zweiten Schlacht die Erde, die Gott nicht erkannt hat, ganz zugrunde gehen wird - es wird von dieser ersten Schöpfung nichts übrig bleiben, das man ins Reich Gottes mitnehmen könnte! Das „Hochzeitsmahl“ findet in einer neuen Welt, dem Reich Gottes statt. 

An diesem Punkt berühren sich dann auch mal wieder Glaube und Naturwissenschaft zumindest flüchtig, denn nach vielen Theorien über Entstehen und Vergehen von Welt und Universum hat sowohl die Erde als auch das ganze Universum ein Verfallsdatum. Das entspricht der Aussage der Schöpfungsgeschichte (nach dem Sündenfall), nämlich, dass alles Geschaffene einen Anfang und damit auch ein Ende hat. Das Schicksal der Kinder Gottes ist aber nicht an diese erste Schöpfung gekettet, sondern Christus selbst ihr Anfang und ihr Ende, was ja nichts anderes heißt, als: Wir kommen von Gott und am Ende unserer Reise – auf der wir uns frei entscheiden, das Erbe im Himmel, das wir nicht sehen können, dem in der Welt, das wir sehen können vorzuziehen, weil Jesus sagt, dass der Schatz im Himmel der bessere ist - gehen wir wieder dorthin zurück.

Nachtrag: Wie der zweite Tod am Ende der Zeit aussieht? Keine Ahnung, aber allein die Herrlichkeit Gottes zu kennen (nicht nur daran zu glauben) - denn du bist dann deinem Schöpfer begegnet und hast ihn und seine Herrlichkeit gesehen - und ebenso zu wissen, dass man in alle Ewigkeit unerreichbar von ihm getrennt sein wird, sollte für den einzelnen Hölle genug sein, denke ich. Stell dir Moses auf einer Anhöhe am Jordan vor. Gott zeigt ihm das verheißene Land, in dem Milch und Honig fließt und dann sagt er ihm: "Aber du wirst für deinen Ungehorsam in der Wüste nie in dieses Land kommen!" (5. Buch Moses): Diese Verbannung endete für Moses mit dem Tod, denn dann nahm Gott ihn zu  sich. Für die aus dem Reich Gottes Verbannten wird die Verbannung niemals enden und sie können nichts mehr dagegen tun. 

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