Psalm 96 (12. Oktober)

Ein weiteres Loblied auf den Herrn, doch mit einer etwas anderen Ausrichtung. Es erzählt davon, was sich im Menschen verändert, der Gott angenommen hat.

Wir sehen das sehr gut an den Aposteln. Diese waren zunächst sehr verzagt und versteckten sich vor den Verfolgern Jesu, da sie Angst hatten, man würde nun auch sie, wie zuvor schon ihren Anführer jagen. Dass der Auferstandene ihnen bereits leibhaftig begegnet war, hat daran nichts geändert. Sie hatten die Botschaft zwar mit dem Verstand begriffen, aber es war noch nicht in ihre Herzen vorgedrungen.

Mit dem Empfang des Heiligen Geistes an Pfingsten änderte sich die Lage!

Er drang in ihre Herzen vor, er brachte sie dazu aller Welt die Frohe Botschaft, den Neuen Bund, zu verkünden. Selbst Verfolgung bis zum Tod – alle Apostel mit Ausnahme des Johannes wurden von jüdischen Fanatikern oder der Staatsmacht Rom umgebracht – konnte sie nicht davon abhalten, die nun in ihre Herzen vorgedrungene Wahrheit laut in aller Öffentlichkeit in Freude und in Bedrohung zu bejubeln und zu besingen. Selbst ein ehemaliger Erzfeind, Saulus von Tarsus, wurde von dieser Kraft erfasst und mitgerissen und so unter dem Namen Paulus zum Begründer der Weltkirche der Christen.

Das ist mehr als Erfüllung eines (höheren, fremden) Auftrags! Christen sind – wie Paulus es ausdrückt – dem alten Leben in Sünde gestorben und haben ein neues Leben im Geist empfangen; sie sind „aus dem Wasser und dem Geist [neu] geboren“ (Joh 3,5). Christen erfüllen keinen Auftrag, sie leben dieses neue Leben. Was ich tue ist keine Pflicht, kein fremder Auftrag, es ist mein Leben. Was anderes kann ich tun, als mein Leben zu leben?

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