Deuteronomium 33 + 34 (23. – 25. Mai)

Moses segnet die Stämme Israels mit prophetischen Worten, wie dies einst auch Jakob bei seinen Söhnen tat. Dabei handelt es sich zumeist um die Bitte um irdischen Schutz und Segen, die Leviten werden als Priester für den Herrn bestätigt. Für uns wichtig: Jeder Stamm erhält seinen eigenen Segen. Die Stämme Israels stehen heute für die Gesamtheit der christlichen Gemeinschaften, die Kirche Christi. Wir können davon ausgehen, dass auch heute das Wort Gottes für unterschiedliche Gruppen, ja sogar für jeden einzelnen Gläubigen, anders klingt, weil es einen speziell für ihn formulierten Segen, seinen persönlichen Auftrag / seine Prophezeiung enthält. Das ist das Wunder der Heiligen Schrift – ein Text, aufgeschrieben über viele Generationen hinweg und von einer Vielzahl von Propheten, über die Zeiten ergänzt und doch unverändert, wie der Gott, der das Wort gegeben hat, aber die Menge der darin enthaltenen persönlichen Botschaften kann nur dieser Gott zählen. Es sind so viele, wie die Heiligen Gottes selbst.

Dann steigt Mose auf den Berg Nebo, wo Gott ihn das gesamte gelobte Land überblicken lässt, das er nun seinem Volk geben wird. Danach stirbt Moses und die Bibel berichtet, Gott selbst habe ihn an einem unbekannten Ort begraben. Dies belegt die besondere Beziehung zwischen Moses und seinem Gott. Er war eben kein gewöhnlicher Prophet, kein großer Anführer – er ist der Knecht Gottes im Alten Bund, und bei der Beziehung Gott-Mensch ist die Bezeichnung „Knecht“ der höchste Ehrentitel. Durch Moses hat Gott erst das Volk geformt, aus dem später der Messias hervorgehen sollte. Auch wenn Moses sicher nie vergessen hatte, dass er mit seinem Gott spricht, so hatte er zu diesem Gott ein persönliches Verhältnis, wie es vor ihm und nach ihm kein Mensch mehr hatte (ein Verhältnis, das in seiner Verwandtschaft durchaus Neid auslöste) … außer vielleicht der Prophet Elija, der an seinem Lebensende entrückt wurde. Moses und Elija bilden somit die Prototypen der späteren Christen, denn auch wir können über Jesus und den Heiligen Geist genau jene persönliche Beziehung zu unserem Gott haben – das ist sein Angebot an uns. Wir müssen darauf nicht mehr bis zum Jüngsten Gericht warten.

„Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn einer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und Mahl mit ihm halten und er mit mir.“ (Offb 3,20)

Das ist keine Prophezeiung auf eine Zukunft, das ist Versprechen und Zusage an jeden von uns – Versprechen und Zusage des Höchsten!

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