In diesem Kapitel wird die zu leistende Arbeit an der Stiftshütte, wie schon in Kapitel 3 angedeutet, auf die Unterstämme der Leviten aufgeteilt. Dabei werden die Arbeitenden unter die Aufsicht der Söhne Arons, der Priester gestellt. Dies ist wichtig, denn der Aufenthalt im Allerheiligsten war den Priestern vorbehalten und auch diese durften nur für die vorgeschriebenen Opferzeremonien hinein. Ein unbefugtes Eintreten oder ein Abweichen von den vorgeschriebenen Handlungen, führte unweigerlich zu Tod, wie zwei Söhne des Aron bereits am eigenen Leib erfahren hatten. Daher wird in der Tat ganz detailliert jeder wesentliche Arbeitsschritt in diesem Kapitel erwähnt.
Es wird auch festgelegt: Nur levitischer Männer zwischen 30 und 50 Jahren sind zu diesem Dienst bestellt. Männern über 50 Jahren war bei der damaligen Lebenserwartung das Schleppen von Lasten einfach nicht mehr zuzumuten und zu junge Männer in ihrer Sturm- und Drangzeit hätten sich mit der ihnen eigenen Ungeduld bei diesem Dienst selbst gefährdet. Gott stellt es in die Verantwortung von Moses, Aron und dessen Söhnen, dafür Sorge zu tragen, dass sich die Leviten bei diesem Dienst nicht selbst ausrotten (Num 4,18). Man kann sich hier also vorstellen: Die Kinder lebten, spielten und lernten gemeinsam mit den Kindern aller anderen Stämme der Israeliten. Die jungen Männer begleiteten und beobachteten ihre Väter bei deren Dienst und wuchsen so allmählich in die Aufgabe hinein und mit 30 Jahren, wenn dann der Vater langsam in seinen 50ern ankam, haben die Söhne seine Aufgabe übernommen. Gott sieht den Dienst als Generationenaufgabe!
Danach wird nochmal durchgezählt: Es gibt insgesamt 8580 männliche, diensttaugliche Leviten für den Auf- und Abbau- und Transportdienst der Stiftshütte. Diese Zahl ist groß genug, damit sich die benötigten Begabungen darin finden, der eine ist vielleicht ein bisschen stärker und besser beim Tragen, der andere hat mehr Ahnung von Statik, ein Dritter ein großartiges Verständnis für Raumaufteilung usw. Auch werden nicht immer alle Lasten getragen haben, sicherlich hat man sich abgewechselt, so dass es für jeden auch Zeiten der Erholung gab.
Alle arbeiten alle gemeinsam wie ein Mann an einem gemeinsamen Ziel.
Mir fällt zu diesem Kapitel der erste Brief an die Korinther, Kapitel 12 ein. Ab Vers 12 vergleicht Paulus die Kinder Gottes unter Jesus mit den Gliedern eines Leibes. Gott hat uns als Glieder zu einem Leib zusammengefügt und jedem eine Aufgabe zugewiesen. So wie die Leviten die Anweisung hatten, die Aufgaben, die ihnen die Söhne Arons zuwiesen zu erfüllen, so sind auch wir heute dazu aufgerufen auf unseren Kopf, auf Jesus Christus zu hören. So wie die Söhne Arons dafür Sorge zu tragen hatten, dass keiner der Arbeiter unter seiner Traglast zusammenbricht, so bemisst heute Jesus unsere Last nach unserem Tragevermögen. Und auch Jesus ist darum bekümmert, dass es für keinen zu schwer wird, auch wenn es uns manchmal so erscheint.
„Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ (Mt 11, 28-30)