Die aktuelle Situation ist geklärt, jeder Angesprochene hat nun einen Überblick darüber, was Jesus bei ihm gefunden hat und was er von ihm noch erwartet. Nun ist es an der Zeit, dass Johannes sieht, wie sich das Reich Gottes den Menschen offenbaren wird. Dazu wird er gewissermaßen in den Kronensaal des Himmels eingelassen. Wichtig ist die Formulierung: „eine Tür war geöffnet im Himmel“. Diese Tür steht uns nämlich bereits offen. Christus, der den Schlüssel hat diese Tür so zu schließen, dass sie niemand mehr öffnen kann oder aber so zu öffnen, dass sie niemand mehr schließen kann hat sich vor 2000 Jahren bereits für Letzteres entschieden. Niemand und nichts macht diese Tür wieder zu bis zum Ende des Gerichts und dann bleibt sie zu. Das heißt natürlich nicht, dass in der Zwischenzeit einfach jeder hindurchgehen kann.
Auf einem prächtigen Thron sieht Johannes die Herrlichkeit Gottes sitzen und 24 Älteste sind um diesen Thron gruppiert, ebenfalls auf Thronen sitzend. Das sind die 24 Menschen, die Gott zu seinen Fürsten erhoben hat und die nun für uns alle vor ihm stehen.
Es folgen weitere Beschreibungen der Gegend um den Thron Gottes. Stimmen, Blitze und Donner zeigen uns das Reich Gottes energiegeladen, mächtig, lebendig, ein Meer gleich Kristall steht für die Reinheit und Klarheit bei Gott und die vier lebendigen Wesen stehen für das Gericht über die Erde. Wir erinnern uns, die Zahl Vier steht für etwas was mit oder auf der Erde passiert – oder in diesem Fall noch geschehen muss. Natürlich sind auch hier die Geister der sieben Gemeinden in Form von sieben Fackeln vertreten.
Anbetung geschieht in diesem Kronensaal. Die 24 Ältesten ehren Gott, der nun endlich und lange erwartet die ewige Gerechtigkeit herstellen wird.
Das ist nur die Einleitung, also schnell weiter? Nein, schon hier stecken Botschaften drin, die wichtig sind. Das erste, die offene Tür – dies ist nicht selbstverständlich, denn Himmel und (gefallene) Erde sind auf ewig durch einen unüberwindlichen Graben getrennt (siehe Gleichnis vom Bettler Lazarus). Die offene Tür ist das Zeichen des Versöhnungswerkes, das – ausgehend von Gott – die Kinder mit dem Vater versöhnt hat. Die vier Tiere sind ihrer Beschreibung nach überirdische Himmelswesen, aber letzten Endes doch „nur“ Tiere; das Gericht über die Welt wird auf der Erde stattfinden, es wird wie Naturgewalten über die Welt hereinbrechen auch wenn es vom Himmel ausgeht. Die sieben Fackeln machen deutlich, dass die sieben Gemeinden schon im Himmel repräsentiert sind. Gott hat bereits für alle seine Kinder in seinem Reich gesorgt. Für ihn sind sie da, auch wenn ihr Ankommen erst in späteren Kapiteln beschrieben wird. Was immer uns auf dem Weg durchs Gericht widerfährt, selbst wenn die irdische Hülle Schaden nimmt oder zerstört wird – das Gericht wird uns, den wahren Menschen in uns, nur zu unserem Gott bringen.
Es wird beschrieben, wie die 24 Ältesten vor Gott niederfallen und ihn anbeten – das Zeichen von erkannter Wahrheit. Jesus gab sich in seiner Zeit auf der Erde alle erdenkliche Mühe, uns das Wesen des Vaters aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln heraus begreiflich zu machen. Wir sollen begreifen, dass es für Gotteskinder keinen Grund gibt, Angst vor ihrem Gott zu haben, aber allen Grund ihn zu lieben. Hier befinden wir uns nun am Ende der Gnadenzeit. Gott, der das Heft des Handelns nie aus der Hand gegeben hatte, vollendet sein Werk nun genau so, wie er es angekündigt hatte. Stelle dir vor, Gott hat dir den totalen Einblick gegeben und du siehst, wie ab dem ersten Moment, ab dem „Anbeginn der Zeit“ ein Mosaiksteinchen ans andere gelegt wurde; das Werk ist fertig und makellos. Stell dir vor du erkennst erstmals die Macht und die Größe des Erbauers vollständig. Auch Anbetung hat nichts mit Angst zu tun, sie bedeutet erkennen.