Vorbilder – 2. Könige 1 (17. + 18. September)

Mit dem Tod Ahabs beginnt das Nordreich zu bröckeln. Also erstes erklären sich die bis dahin tributpflichtigen Moabiter für selbstständig. Bereits im zweiten Amtsjahr erkrankt der Sohn und Nachfolger Ahabs, Ahasja nach einem Sturz schwer. Er schickt darauf Boten los, die sollen bei den Baals-Priestern gut Wetter für den König machen.

Diesen stellt sich aber der Prophet Elia höchstselbst in den Weg und schickt sie mit der Botschaft „Sagt dem König, weil er dem eigenen Gott nicht vertraut, wird er sterben!” zurück. Offensichtlich ist Ahasja noch nicht krank genug, denn jetzt schickt er einen Hauptmann und seine 50 Soldaten los, den Propheten zu verhaften und herzuschleppen.

Gott bewertet die Angelegenheit anders als der König. Durch das Wort Elia wird die gesamte Truppe vom Blitz erschlagen. Der zweiten Truppe ergeht es nicht besser. Erst der dritte Hauptmann sieht ein, dass auf diese Weise mit dem Propheten und seinem Gott nicht gut Kirschenessen ist. Er fällt auf die Knie und bittet für sich und seine Männer um das nackte Leben. Nicht nur das wird ihm gewährt, der Prophet folgt ihm auch ohne Widerstand zum König, um ihm den Urteilsspruch Gottes noch einmal persönlich zu verkünden. Daraufhin stirbt Ahasja. Nun wird sein Bruder Joram König über das Nordreich.

 

Dass Ahasja nicht auf dem Thron alt werden würde war ja abzusehen. Gott hält seine Versprechen und er vollstreckt seine Urteile. Und inzwischen überrascht uns auch nicht mehr die Reaktion der durch Gott Gerichteten, die meinen diesem Urteil entgehen zu können, wenn sie der Boten habhaft werden.

Wir hatten aber bei Ahab gesehen, dass Gott das Urteil aussetzte, als der König zumindest kurzfristig ehrliche Reue zeigte. Wir dürfen annehmen, dass auch Ahasja diese Gnade gewährt worden wäre, wenn er die Voraussetzungen dafür geschaffen und seinen Gott um Gnade und Genesung gebeten hätte.

Und warum geschah das nicht?

Wir kommen wieder an das Generationenproblem. Die Reue des Vaters Ahasjas vor dem Gott Israels war eine Ausnahme im Glaubensleben dieses Mannes; er war für den Sohn damit kein brauchbares Beispiel. Falls Ahasja an seinen Vater als Vorbild dachte und sich tatsächlich überlegt hat, wo sein Vater in dieser Situation um Hilfe gebeten hätte, so konnte er nur auf Baal kommen. Der Gott Israels war für ihn ein Mythos und Elia folgerichtig ein mächtiger Zauberer, der einen bösen Fluch über ihn ausgesprochen hatte.

Deshalb muss Glaube vorgelebt werden. Jesus ging unseren Vätern voraus und die Kinder derer, die ihm glaubten, werden ihren Eltern und damit Jesus folgen. Kinder deren Eltern andere Götter anbeteten, von denen auch in unserer Zeit viele strahlende im Angebot sind (auch wenn wir sie nicht mehr „Götter” nennen, werden sie trotzdem angebetet), werden diesen Göttern folgen. Die Abkehr von anerzogenen Göttern und Hinwendung zu einem unbekannten Gott ist schwierig, erfordert viel Mut und kostet viel Kraft.

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