Das Wesen Jesu erfahren – Matthäus 17, 1 – 13 (23. Februar)

Es ist an der Zeit, einem engeren Kreis als den Zwölfen, das Wesen des Christus zu offenbaren und so nimmt Jesus Petrus, Jakobus und Johannes mit auf einen hohen Berg. Dort wird er vor ihren Augen verklärt. Er wird strahlend und leuchtend wie das Sonnenlicht und zu seinen Seiten erscheinen Ellia und Moses, die beiden größten Propheten des Volkes Israel, und unterhalten sie mit ihm.

Offensichtlich sind die drei komplett geplättet und überfordert und ehe er gar nichts sagt schlägt Petrus in seiner Verlegenheit vor, jedem der dreien eine Hütte zu bauen. Er hat nicht begriffen, dass er gerade das Reich Gottes schaut. Wie sollte er auch?

Wie schon bei der Taufe des Jesus erklingt wieder eine Stimme aus einer Wolke:

„Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; auf ihn sollt ihr hören!“ (Mt 17, 5)

Das ist zu viel für die drei, sie vergehen in dieser Situation beinahe vor Angst.

Und wie reagiert Jesus? Er beendet die Situation indem zu ihnen tritt, sie aufrichtet und sagt:

„Fürchtet euch nicht!“ (Mt 17, 5)

Es wird eine Zeit kommen, zu der alle Menschen genau dies erleben werden. Es wird eine Zeit kommen, in der das Reich Gottes für alle offenbar wird. Dann wird Jesus uns aufrichten und dasselbe sagen: „Fürchtet euch nicht!“

Wir brauchen, ja wir sollen vor dem anbrechenden Reich Gottes keine Angst haben. Elia und Moses belegen, dieser Gott ist ein Gott der Lebenden und wir werden leben, wenn sein Reich anbricht am Ende der Zeit. Wer dann gestorben ist, wird wieder leben und wer noch lebt, der wird nicht mehr sterben. Das ist die Zusage, die die drei hier erhalten und diese Zusage ist verbunden mit dem Auftrag auf Jesus zu hören, den Sohn Gottes.

Als sie wieder den Berg hinunter steigen, befiehlt Jesus den dreien über das eben Gesehene bis zu seiner Auferstehung zu schweigen.

Warum hat er es ihnen dann überhaupt gezeigt?

Es werden Dinge geschehen, die sie an die Grenze des Ertragbaren bringen werden und darüber hinaus. Das weiß Jesus, für die Zwölf ist das im Moment noch diffus und nebulöse Ankündigung. Die Gemeinschaft wird zerbrechen dort am Kreuz und bereits davor und Jesus gibt diesen dreien nun eine Erfahrung, etwas, das ihnen ermöglichen wird zum Glauben zurückzufinden, wenn Jesus die Zwölf nach seiner Auferstehung wieder versammeln wird. Wenn alle auf ihren Verstand hören, der ihnen sagt: „Völlig unmöglich! Alles Wunschdenken! Alles Einbildung!“ werden diese drei sich an die Begebenheit auf dem Berg erinnern, werden sich erinnern, dass bei Gott nichts unmöglich ist, dass bei Gott das Wunderbare das Normale ist. Dann werden diese drei dafür sorgen, dass die Zwölf zusammenstehen und nicht auf ihre Angst hören, die ihnen die Flucht befiehlt.

Für die Aufmerksamen unter uns hat Gott von Zeit zu Zeit auch diese Momente des Lichts parat und auch wir fangen dann an, sinnloses Zeug von Hütten zu plappern. Das ist ganz normal. Wenn wir wirklich aufmerksam sind, bleiben uns diese Erlebnisse und werden uns führen, wenn Christus uns dann später losschickt, unseren Auftrag zu erfüllen.

Matthäus 17, 1 – 13 >>