Nur ein reines Herz ist frei! – Matthäus 19, 13 – 30 (2. + 3. März)

„Lasst die Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solcher ist das Reich der Himmel!“ (Mt 19, 14)

Im Grunde dreht sich das gesamte restliche Kapitel 19 um diesen Satz.

Eltern bringen ihre Kinder zu Jesus, damit er sie segnet, und Jesus tut es mit dem Hinweis, dass solchen Menschen das Himmelreich gehört.

Kinder besitzen nichts. In der heutigen Konsumgesellschaft sieht das zwar oft anders aus, aber solange Kinder nicht geschäftsfähig sind, besitzen sie in der Tat nichts, sie haben kein Eigentum außer ihrem Leben.

Und genau dessen müssen wir uns bewusst sein: Als Kinder Gottes besitzen wir nichts, außer dem Leben, das er uns geschenkt hat. Wir können hier auf dieser Welt auch keine Besitztümer erwerben, die uns irgendetwas im Reich des Vaters nützen würden. Im Gegenteil:

„Da wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein“ (Mt 6, 21)

Große Besitztümer auf dieser Welt, Schätze, an denen unser Herz hängt, verhindern, dass das Herz den Vater sucht, verhindern, dass wir unseren Platz als Bürger im Reich Gottes einnehmen.

Genau das ist es, was Jesus dem reichen Jüngling erklärt. Alles Mühen um die Einhaltung der Gesetze wird ihm nichts nützen, solange sein ganzer Schatz hier auf Erden ist. Er hat damit keinen Besitz im Himmel. all sein Mühen auf dieser Welt ist vergeblich, da er in diesen Schätzen nicht sein Selbst finden wird. Er mag die Welt gewinnen, aber mit jedem weiteren Erwerb verliert er ein Stück von sich selbst, bis nichts mehr von ihm übrig bleibt.

Dem setzt Jesus den Schatz im Himmel entgegen. Dieser Schatz ist begründet in einem reinen, einem freien Herzen, das die Ketten der Welt abgeworfen hat.

Jesus erklärt den Aposteln, dass sie im himmlischen Jerusalem die Richter über die zwölf Stämme Israels sein werden. Nun waren die zwölf Stämme des Ur-Israels seit der Verschleppung nach Babylon defacto nicht mehr existent. Natürlich werden in der Wiedergeburt alle zwölf Stämme vor Gott stehen, aber trotzdem meine ich, dass Jesus hier die zwölf Stämme symbolisch meint. Er spricht von der ganzen Gemeinde Christi, die dann vor Gott stehen wird. Die zwölf Apostel und Paulus werden die Urväter dieser Gemeinde sein. Die Apostel sind die Triebe, die uns mit dem Weinstock Christus verbinden. Die Gemeinde Christi ist eine Pflanze, ein Körper, ein Geschlecht – durch alle Zeiten hinweg.

Matthäus 19, 13 – 30 >>