Der Gipfel der Ungerechtigkeit? – Matthäus 20, 1 – 16 (4. März)

Jesus erzählt das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Der Eigentümer des Weinbergs holt zu verschiedenen Zeiten des Tages Arbeiter in seinen Weinberg, die letzten eine Stunde vor Feierabend. Mit den ersten handelt er einen Tageslohn von einem Denar aus. Am Ende des Tages zahlt er allen Arbeitern diesen Lohn, auch jenen, die nur eine Stunde gearbeitet haben.

Unsere Arbeitgebervertreter würden den Herrn des Weinbergs für verrückt erklären, die Gewerkschaft würde Sturm laufen, die Medien wären entrüstet!

Doch Jesus erklärt uns, genauso wird es beim Kommen des Reiches Gottes sein. Gott wird seinen Kindern nach seiner Gnade geben und nicht nach deren Leistung. Und wenn wir ehrlich sind, ist das ein Glück für uns. Denn wenn er uns nach unserer Leistung entlohnen würde, so hätten wir schon mehr als genug zu Lebzeiten empfangen und müssten schon froh sein, wenn er nicht noch unsere Schulden bei ihm von uns eintreiben würde.

Nein, egal, ob wir es bei der Arbeit immer wieder mit Dornen und Disteln zu tun bekommen oder nur wohlduftende Kräuter und Blumen von der Wiese pflücken, wir empfangen in seinem Reich unseren Lohn der Gnade. Egal wann er uns beruft und was er uns zu tun aufträgt, der Ruf allein macht uns zu Empfängern des ganzen Lohnes, sobald wir dem Ruf folgen. Zugegeben, ein revolutionäres Konzept, vergleichbar mit dem viel diskutieren und gescholtenen bedingungslosen Grundeinkommen. Sowohl Arbeitgebervertreter wie Gewerkschaften sind da ausnahmsweise einer Meinung und die meisten Arbeitnehmer stimmen auch zu: Leistung und Lohn müssen in einer gerechten Beziehung zueinander stehen. Wenn das nicht mehr stimmt, wird sich die Welt in ihre Bestandteile auflösen. Wir wären lausige Götter!!!

Matthäus 20, 1 – 16 >>