Vom Dienen – Matthäus 20, 17 – 28 (5. März)

Noch einmal spricht Jesus von seinem Tod am Kreuz und der Auferstehung. Wie es scheint, haben sich die Anwesenden aber inzwischen an seine finsteren Ankündigungen gewöhnt. Statt Betroffenheit erfährt Jesus dieses Mal so etwas wie vorgezogene Leichenfledderei.

Die Mutter von Jakobus und Johannes bittet Jesus, ihren Söhnen im Reich Gottes die privilegierten Plätze an seiner Seite zu geben. Man kann dieses Ansinnen auf übertriebene Mutterliebe schieben, das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg hat die Frau aber auf jeden Fall nicht verstanden oder ganz ignoriert.

Jesus weist sie entsprechend zurecht, prophezeit ihr bei der Gelegenheit, dass ihre Söhne dieselbe Verfolgung erleiden werden, wie er und dass ihnen das trotzdem nichts nützt, denn er Jesus ist zwar König und Richter im Reich Gottes und über die Welt, aber als solches nur ein Diener, der den Willen des Vaters erfüllt und nur dieser weist uns die Plätze in seinem Reich zu.

Als die übrigen Zehn in diese Zurechtweisung mit einstimmen, weist er auch diese zurecht. Niemals solle sich einer von ihnen über die anderen stellen. Er, Jesus, sei der Knecht Gottes und Nachfolge bedeute genau diese demütige Haltung vor Gott und den Brüdern und Schwestern.

Für die im Entstehen begriffene Gemeinde in Christus setzt Jesus damit die weltlichen Ordnungen außer Kraft. Es gibt keine Hierarchie in der Gemeinde, jeder dient gemäß der empfangenen Gaben. Gaben sind kein Privileg, sondern die Siegel unter Auftrag und damit einhergehender Verantwortung.

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