1. Korinther 3 (6. + 7. August)

„Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid, und dass der Geist Gottes in euch wohnt?“ (1. Kor 2, 16)

Vermutlich hatte den Korinthern die Diskussion darum, wer der bessere, der wahre Lehrer für sie sei gut gefallen und sie führten lebhafte und leidenschaftliche Diskussionen darüber, ganz nach dem Vorbild griechischer Rhetorik. Ganz deutlich wäscht Paulus hier diesen Menschlein den Kopf.

Die Menschen, die zu ihnen gesandt seien, um ihnen das Evangelium zu verkünden – ganz egal, ob das nun Paulus oder Petrus oder Apollos oder irgendein anderer Bote des Herrn sei, diese seien alle Mitarbeiter auf dem Acker Gottes. Und dieser Acker seien sie. Von Menschen, von den genannten Mitarbeitern werde dieser Acker bebaut und gepflegt, das Wachstum der zarten Pflänzchen, die sich nun zeigten, das sei aber von Gott gegeben. Diese Pflänzchen seien aber, das zeige sich im Verhalten der Korinther, noch schwach. Solange sie sich noch in Eifersüchteleien und falschem Stolz verlören, seien sie nichts anderes als Kinder, kaum in der Lage die volle Wucht des Evangeliums zu ertragen. Zu sehr seien sie noch an die Welt gebunden, aus der sie kämen.

Doch Paulus belässt es nicht bei dieser Zurechtweisung. Er sagt ihnen auch, was sie für Gott heute schon sind, auch wenn ihr Glaube dafür noch gar nicht ausreicht: Sie sind der Tempel Gottes, in dem sein Geist wohnt. Natürlich wissen die Korinther das, natürlich wissen wir das auch, doch von Zeit zu Zeit muss man es einfach hören um, sobald das Gehörte im Bewusstsein aufschlägt, seine Prioritäten neu sortieren zu können.

Wir sind der Tempel Gottes und sein Geist wohnt in uns! Gott hat keinen Plan B, für den Fall, dass wir doch aus der Art schlügen. Er glaubt bereits an uns, auch wenn unser eigener Glaube noch schwach ist. Er baut bereits auf uns, obwohl wir aus eigener Kraft gar nicht in der Lage sind, die Last zu tragen. Denn er kennt uns und weiß um unseren Stolz, unsere Überheblichkeit, all die Dinge, die uns in der Welt stark aussehen lassen für Gott aber zu schwach machen und er kennt Ort und Zeitpunkt, an dem er uns von diesen Irrtümern befreien wird. Was dann von uns übrig bleibt – das, was uns von Gott gegeben wurde und das, was wir mit seiner Hilfe daraus gemacht haben – das wird stark genug sein für das Erbe, das er uns geben wird.

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