„Wenn nun dein Auge lauter ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster. So habe nun acht, dass das Licht in dir nicht Finsternis ist!“ (Lk 11, 34+35)
Samuel hat noch nicht verwunden, dass Gott Saul als König über Israel verworfen hat, doch Gott beendet diese Trauerphase und schickt ihn nach Bethlehem. Im Haus Isai wird er den neuen König finden, den Gott auserwählt hat.
Wieder ziehen die Philister zum Krieg gegen die Israeliten, doch dieses Mal soll es keine Massenschlägerei auf dem Schlachtfeld geben. Ein einzelner Krieger soll die Sache im Kampf Mann gegen Mann entscheiden – der Riese Goliath. Auch wenn es natürlich nicht auszuschließen ist, dass dieser mächtige Hüne in der Erinnerung der Israeliten nochmal ein Stückchen gewachsen ist, dürfen wir durchaus annehmen, dass er von einer angsteinflößenden Statur und mit einer ebensolchen Stimme ausgestattet war. Die Armee von König Saul hat die Hosen gestrichen voll
Nach diesem überwältigenden Erfolg Davids nimmt Saul den Hirtenjungen in sein Haus auf. Da David ja schon vorher als Harfenspieler Knecht bei Königs war, müssen wir daraus schließen, dass er ihn wie einen Sohn in die Familie aufgenommen hat. Der Sohn Sauls, Jonathan, erkennt in David sofort einen seelenverwandten Bruder (beide sind ja ohne Furcht und Zögern, wenn es um die Philister geht) und die beiden werden ein Herz und eine Seele.
Die Eifersucht in Saul ist übermächtig; inzwischen fordert er seinen ganzen bewaffneten Hofstaat auf David zu töten. Das Plädoyer Jonathans für seinen Seelenverwandten beruhigt den Vater nur kurzfristig. Schließlich ermöglicht Michal ihrem Mann die Flucht.
Im Dauer-Scharmützel zwischen Israel und den Philistern bahnt sich zunächst ein weiteres Kapitel in Kehila an. Nach vielen Zusicherungen Gottes gelingt es David, seine rund 600 Mann zu motivieren, ihr Versteck zu verlassen, um Kehila zu befreien. Doch so erfährt Saul, wo sich David befindet und trommelt das ganze Volk zum Kriegszug gegen den Verräter.
Nachdem die Philister aus dem Land vertreiben wurden, jagt Saul wieder nach David. Als er sich für ein menschliches Bedürfnis in eine Höhle zurückzieht, ahnt er nicht, dass sich dort David mit seinen Männern versteckt.
Traurig beginnt Kapitel 25: Der Prophet Samuel stirbt und das Volk trauert um ihn.
David fällt derweil in seinem neuen Versteck in der Wüste Paran eine neue Aufgabe zu, er wird zur Schutzmacht für den reichen Nabal. Dieser zeigt sich aber nicht dankbar für die erbrachte Leistung und schickt David und seine Leute ohne Lohn weg. Zugegeben, die Art wie die Männer Davids bei Nabal vorstellig werden, klingt mehr nach Mafia und Schutzgelderpressung. Doch David ist erbost und möchte Nabal klarmachen, dass man ihn besser nicht zum Feind haben möchte. Abigail, die Frau Nabals, erfährt davon, lässt Lebensmittel zusammenpacken und bringt es zu den Männern Davids. Der Angriff wird abgeblasen und David verliebt sich in Abigail. Da Nabal an seinem Geiz stirbt, als er von der Güte seiner Frau erfährt, ist die auch wieder zu haben.
Das nächste Kapitel im Showdown zwischen Saul und David. Der König hat wieder einen Feldzug gegen David gestartet und lagert mit seinem Heer auf dem Hügel Hachila, ohne es zu wissen in direkter Nachbarschaft zu Davids Männern.
Schon in Kapitel 25 war eine Veränderung im Wesen Davids festzustellen. Die andauernde Flucht und Bedrohung durch den amtierenden König hatten ihn härter gemacht; David mutierte zum Schutzgelderpresser. In Kapitel 27 erfahren wir von einer weiteren Veränderung: David lernt mehr und mehr, sich nur noch auf sich selbst zu vertrauen. Während ein Mensch, der auf Gott vertraut, schlimmstenfalls in die Hände des Allmächtigen fallen kann, nehmen sich die anderen ausschließlich in Relation zur Übermacht der übrigen Welt wahr.
Die Täuschung hat funktioniert. David arbeitet auf eigene Rechnung, doch der König von Gat glaubt dessen Lügen und vertraut seinem neuen Untertanen; er beschäftigt ihn sogar als seinen Leibwächter und plant mit ihm den nächsten Feldzug gegen Israel.