Geschenkte Erkenntnis – 2. Könige 6, 1 – 23 (28. September)

Die Prophetenschüler wollen sich eine Hütte am Ufer des Jordan bauen. Als einem der Männer die Klinge des Beils in den Fluss fällt, weiß er sich nicht zu helfen. Der Prophet bringt das Eisen mit einem Stück Holz zum Schwimmen, so dass der Schüler es leicht herausholen kann.

Es ist nicht anzunehmen, dass das Beils in hohem Bogen in die Mitte des Flusses fiel, vermutlich lag es nahe dem Ufer. Trotzdem brauchte der Schüler die Hilfe des Propheten. Erst mit dessen Hilfe erkannte der Mann, dass das Eisen für ihn erreichbar war.

Um das Nicht-Erkennen geht es auch in den Versen 8 – 23.

Elisa macht seinem Job alle Ehre und warnt den König ein ums andere Mal vor einem Hinterhalt, in den ihn der König von Aram beim aktuellen Kriegszug locken möchte. Als dieser nun erfährt, wer seine so klug ausgetüftelten Pläne verrät, will er den Propheten selbst gefangen nehmen und lässt die Stadt in der Elisa wohnt umzingeln. Doch Elisa hat keine Angst. Er sieht die himmlischen Heere, die ihrerseits die Soldaten des aramäischen Königs umzingeln. Mit einem Gebet öffnet er auch seinem Knecht die Augen, so dass dieser die wahre Situation erkennt.

Als die feindlichen Soldaten näher rücken, schlägt Gott diese umgekehrt mit Blindheit, so dass Elisa sie direkt zu seinem König nach Samaria lotsen kann. Der König will die gefangenen Soldaten, die jetzt sehen, dass sie am völlig falschen Ort sind, sofort umbringen lassen, doch auf den Rat Elisas hin, versorgt er sie mit Essen und Trinken und schickt sie zum ihrem Herrn zurück.

Eine eigenartige Geschichte. Die zentralen Sätze lauten:

„HERR, öffne ihm die Augen, damit er sieht!” (2Kö 6,17),

„Schlag doch diese Leute mit Verblendung!” (2Kö 6,18) und

„HERR, öffne ihnen die Augen, damit sie sehen!” (2Kö 6,20)

Verblendung ist ein Bild für „nicht sehen wollen”. Der König von Aram hat gerade live erlebt, dass Elisa offensichtlich mehr drauf hat, als seine Astrologen. Ganz offensichtlich ist dessen Gott also mächtiger als sein eigener. Trotzdem greift er den Mann und damit dessen Gott an. Auch wenn die Verblendung hier als Blindheit der Soldaten dargestellt ist, so geht es doch im Kern darum, dass der König von Aram, die Offenbarung, die ihm der Gott Israels gewährte, nicht erkennen möchte.

Glaube hingegen öffnet die Augen. Wir können Dinge sehen, die wir vorher nicht erkannt haben oder nicht erkennen wollten. Oder anders ausgedrückt: Wir sehen die Welt mit anderen Augen.

Obwohl im nächsten Abschnitt von einem weiteren Angriff der Aramäer die Rede sein wird, endet dieser Abschnitt mit der Aussage, dass aramäische Soldaten nie mehr Israel angriffen. Da dies offensichtlich so nicht richtig ist, muss die Aussage dahinter eine andere sein:

Wenn der Glaube einem Menschen erst einmal die Augen geöffnet hat, kann dieser seine Augen nicht mehr vor dieser Wahrheit verschließen.

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