4. Mose 14 (31. Jan. + 1. Feb.)

Nein, die Kinder Israels vertrauen ihrem Gott noch immer nicht. Die ganze Nacht liegen sie Moses und Aaron in den Ohren, dass sie zurück nach Ägypten wollen, dass sie lieber hier in der Wüste sterben wollen, als in einen so aussichtslosen Kampf zu ziehen. Wohl gemerkt: Gott hatte noch überhaupt nichts von einem Kampf gesagt!

Alle Versuche der beiden Brüder und von Kaleb und inzwischen auch Josua, den Israeliten zu erklären, dass der große, mächtige Gott auf ihrer Seite steht und sie sich auf dessen Zusage verlassen können laufen ins Leere. Mehr noch: Plötzlich entdeckt das Volk die Demokratie. Jetzt wollen sie sich selbst einen Anführer wählen, sprich die von Gott eingesetzten Moses und Aaron abwählen – was gleichbedeutend ist mit: Sie wollen Gott abwählen!

Gott ist drauf und dran, das Volk, das er einst gewählt hat wieder abzuwählen. Er sagt Moses in Klartext: „Die hau ich weg! Ich mach mir aus dir ein Volk größer und mächtiger als dieses wehleidige, undankbare, rebellische und ungläubige Pack!“

Doch Moses gelingt es, Gott bei der Ehre zu packen: „Herr, was werden die anderen Völker über dich sagen, wenn sich das rumspricht? Vergib ihnen doch bitte ein weiteres Mal. Man soll von deiner Güte reden, nicht von deiner Rachsucht.“

Natürlich gibt Gott nach.

Aber er nimmt die Israeliten beim Wort. Sie wollten hier in der Wüste sterben, sie werden hier sterben. Keiner über 20 Jahre, außer Moses, Aaron, sowie Kaleb und Josua, die ihm geglaubt hatten, wird nach Kanaan kommen. Nein, Gott wird sie alle 40 Jahre lang durch die Wüste führen, bis die ganze Generation tot ist und dann ihre Kinder und Kindeskinder ins gelobte Land führen. Die 10 untreuen Kundschafter, die das Volk so aufgewiegelt haben, sind aber nach dem Willen Gottes dem Gericht verfallen und sterben sofort.

Seltsamerweise nehmen die Israeliten die Drohungen ihres Gottes viel ernster als seine Zusagen – natürlich ebenfalls ohne zu gehorchen. „Bad news are good news“ würde man heute wohl sagen. Als Moses ihnen von der Entscheidung Gottes berichtet, wollen sie auch diese nicht akzeptieren. Sie entscheiden sich nun, auf eigene Faust anzugreifen und das Land in Besitz zu nehmen. Die Warnungen von Moses und Aaron, dass Gott das nicht abgesegnet hat und sie bei einem Kampf jetzt nicht mehr mit seinem Beistand rechnen können, schlagen sie in den Wind. Wie trotzige Kinder (wir setzen noch „trotzig“ auf die obige Liste), greifen sie an und werden von den Einheimischen vernichtend geschlagen und tief zurück in die Wüste getrieben.

An diesem Punkt der Geschichte wird aus der Wüstenwanderung des Volkes Israel eine Odyssee, genau wie Gott es ihnen Tags zuvor gesagt hatte. God rules!

Kapitel 14 ist ein sehr beredtes Beispiel dafür, was der Mensch ohne Gottes Segen bewirken kann – NICHTS!

Num 14 >>

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