4. Mose 15 (2. + 3. Februar)

Heute wird der Knoten im Taschentuch erfunden!

Gott macht seinen (undankbaren) Kindern klar, dass er den Plan mit ihnen nicht aufgegeben hat, sondern eben nur aufgeschoben. Deshalb spricht er heute von den Opferriten, die gelten sollen, sobald sie im gelobten Land sind. Zunächst geht es um die freiwilligen Opfer: Jedes Opfer besteht aus einem Tieropfer und einem Speise- und Trankopfer. Die Zusammensetzung der Opfer wird genau festgelegt. Außerdem wird festgelegt, dass für Nichteinheimische bei Opfern dieselben Regeln gelten. Ebenso wird das Hebopfer erklärt: Von allem Ertrag, den das Land geben wird ist der Erstling, sei es Frucht oder Tier, Gott als Hebopfer darzubringen.

Der Lightkeeper macht auf die beiden Ebenen des Opfers aufmerksam. Das Tier, das geschlachtet und verbrannt wird, ist Symbol für das Opfer, das Jesus für unsere Sünden am Kreuz gebracht hat, das Speiseopfer ist das Symbol für das gottgefällige Leben Jesus, der durch sein Leben das Gesetz Gottes erfüllt hat.

Auch die heidnischen Völker haben ihren Göttern geopfert, der Zweck war aber ein anderer. Die Heiden opferten, um von ihren Göttern bestimmte Leistungen zu bekommen: Gesundheit, langes Leben, gute Ernte, usw. Gott hatte seinem Volk alle diese Dinge zugesagt, solange sie sich an das Gesetz hielten, also im Bund mit ihm blieben. Weil der Mensch aber von Natur aus Sünder ist, wird er den Bund mit Gott immer wieder brechen. Das Opfer der Israeliten hatte den Zweck, den Bund mit Gott zu bekräftigen oder – sobald er gebrochen worden war – wieder neu zu schließen. Die nächsten Abschnitte dieses Kapitels drehen sich genau um dieses Thema: Was ist zu tun, wenn der Bund mit Gott gebrochen wurde?

Gott unterscheidet zwischen versehentlichem Bruch des Bundes, sei es durch eine einzelne Person oder durch die Gemeinschaft, und absichtlichem, willentlichem Bruch des Bundes.

Bei Bruch des Bundes durch versehentliche Verletzung eines Gesetzes ist festgelegt, was und wie der Priester zu opfern hat um Sühnung zu erwirken. Wenn ein Mensch aber vorsätzlich den Bund bricht, d.h., er weiß, dass das was er tut von Gott verboten wurde und tut es trotzdem, dann gibt es keine Versöhnung mit Gott. „Eine solche Seele soll ausgerottet werden, mitten aus ihrem Volk“ (Num 15,30) Das klingt nach Todesstrafe, aber ich denke, das war anders gemeint. Die Seele ist der unsterbliche Teil des Menschen, der von Gott kommt. Ich gehe daher davon aus, dass festgestellt wurde, dass der Mensch sich gegen Gott gestellt hat und dass er aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wird. Wenn Gott diesem Menschen aber die Möglichkeit der Versöhnung nimmt, so heißt das, dass dessen Seele am Tag des Gerichts nicht gerettet wird – die Seele ist damit tot, also „ausgerottet“. Ein solch hartes Vorgehen gegen mutwillige Sünder ist notwendig, weil das Verhalten des Einzelnen immer Einfluss auf die Gemeinschaft nimmt. Wenn vorsätzlich falsches Verhalten toleriert wird, wird es ziemlich bald Nachahmer finden und das zugehörige Gesetz immer weniger Achtung erhalten.

„Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig.“ (Gal 5,9)

Ist die Situation für Christen denn nun entschärft, wo doch Jesus, alle Sünden für uns getragen hat? Das ist ein schwieriges Feld. Zunächst ist Jesus – und der muss es wissen – eindeutig, er sagt: „Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden.“ (Mt 12,31)

Es ist klar, mit Geist ist der Heilige Geist gemeint, der Beistand, den der Vater uns für Jesus geschickt hat, damit wir eben diese exklusive Verbindung haben, die Jesus uns durch sein Leben, Tod und Auferstehung ermöglicht hat. Der Geist, der uns „von der Sünde überführen“ wird. Ich verstehe das so, dass das Gesetz als solches von Jesus endgültig erfüllt wurde – wir können das Gesetz nicht mehr brechen. Aber der Heilige Geist ist kein Freibrief! Er redet mit uns, gibt uns Hinweise, welchen Weg wir einschlagen, welche Entscheidungen wir treffen sollen. Zugegeben erscheinen uns diese nicht immer ganz eindeutig, vor allem, weil wir nicht immer aufmerksam zuhören.

In Kapitel 15 hat nun Gott zu Moses gesagt: Wer gegen eines dieser Gesetze vorsätzlich verstößt, der lästert Gott. Und genau so verstehe ich die Zusage von Jesus: Wer nach bestem Wissen und Gewissen handelt, der braucht sich keine Vorwürfe machen, wenn am Ende was schief geht – egal wie schief es geht. Wir werden alle irgendwann mal stürzen auf unserem Lebensweg! Wer aber etwas tut, obwohl er spürt oder gar weiß, dass das so nicht richtig sein kann oder wer lust- und triebgesteuert durch das Leben driftet ohne auf den Geist zu hören, den ihm Gott gesandt hat, der lästert gegen den Geist Gottes, also gegen Gott.

Ist so ein Mensch verloren? Gott wird ihm durch den Heiligen Geist zahlreiche Hinweise zukommen lassen. Ebenso wird dieser Mensch hoffentlich Teil einer Gemeinde sein – auch diese ist aufgerufen, ihn immer wieder auf den falschen Weg aufmerksam zu machen. Wenn er dann in seinem Herzen umkehrt zu Gott, wenn er ihn aufrichtig bittet, ihm bei der Neuordnung seines Lebens zu helfen und diese Hilfe annimmt und so das Opfer, das Jesus für ihn gebracht hat annimmt, dann ist Jesus für ihn gestorben und er ist gerettet. Wenn er dies nicht tut, so war er nie gerettet.

„Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat.“ (Joh 3,18)

Allerdings warnt uns Jesus auch ausdrücklich davor, uns in die Geschäfte des Vaters einzumischen:

„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit demselben Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit demselben Maß, mit dem ihr [anderen] zumesst, wird auch euch zugemessen werden.“ (Mt 7,1+2)

Kurz zusammengefasst: Wenn du dich wirklich auf Gott einlässt, wird sich / wird er dein Leben ändern und du wirst das spüren.

Den folgenden Abschnitt über den Sabbatschänder hat Jesus höchst selbst mehrfach relativiert. Wichtig ist weiterhin, dass dieser eine Tag geheiligt ist, das heißt, dass er eine besondere Bedeutung für den Gläubigen hat. Der Gläubige braucht den Sabbat, darum hat Gott ihn eingeführt.

Und was ist mit der Erfindung des Knotens im Taschentuch?

Gott gab den Kindern Israels die Anweisung, eine Quaste an die Zipfel ihrer Obergewänder zu nähen. Jedes Mal wenn der Träger auf diese Quaste schaut soll er sich an alle Gebote Gottes erinnern. Die weltliche Variante dieser Erinnerungshilfe ist z.B. der Knoten im Taschentuch. Die Quaste ist also der (biblische) Vorläufer des Knotens.

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