4. Mose 18 (8. + 9. Februar)

Gott antwortet umgehend auf die Angst bzw. den Vorwurf des Volkes, sie würden durch den Zorn Gottes alle zugrunde gehen: Er hat die Aufgaben klar verteilt!

Aaron und seine Söhne sind die Priester, die übrigen Leviten sind für die Stiftshütte verantwortlich. Für Allerheiligste tragen Aaron und seine Söhne die Verantwortung, niemand sonst darf in diesen abgegrenzten Raum. Wenn sie bei den Geräten der Stiftshütte so vorgehen, wie er es vorgegeben hat und sich alle an seine Regeln, wird niemand mehr wegen den besonderen Regeln der Stiftshütte sterben. Der aktuelle Bezug wurde ja schon ausführlich in Kapitel 17 besprochen.

Im nächsten Abschnitt dieses Kapitels geht Gott noch auf die besondere Stellung der Leviten ein. Sie dienen Gott, nicht der Welt – darum sollen sie auch kein Land auf der Welt besitzen. Stattdessen ist der Zehnte, das erste Zehntel eines jeden Betrags das ein Stamm erwirtschaftet, als Hebopfer zu opfern und Gott gibt dieses Hebopfer den Leviten. Damit auch sie opfern können, sollen sie das erste Zehntel dieser Opfer als Hebopfer geben.

Alle Menschen die sich zum Christus als ihrem Retter bekennen, sind von Jesus zum Priesterdienst berufen, also gleichzeitig weltlicher Diener und Priester (geistlicher Diener). Allerdings gibt es auch heute noch Menschen, die ihr ganzes Leben Gott geben und daher wie die Leviten nichts in der Welt besitzen. Daher hat sich an der Regel mit dem Zehnten bis heute nichts geändert. Geistliche werden auch heute durch den Zehnten ihrer Gemeinde (Spenden) versorgt, so sollte es zumindest sein. In Deutschland mit seiner weltweit fast einmaligen Kirchensteuer wird dies oft übersehen. Die Gemeinde in der Vorstellung Jesu ist weit mehr als eine wirtschaftliche Organisations- und Verwaltungseinheit auf einem begrenzten Gebiet.

Jesus hatte durchaus sehr visionäre Vorstellungen von einer Gemeinde; seine Gleichnisse vom Reich Gottes erzählen auch von der inneren Haltung, die ein Mensch mitbringen oder entwickeln muss, um Bürger dieses Reiches sein zu können. Die christliche Gemeinde hat die Ängste und die Unfreiheit im Geist, die die Israeliten – aber auch uns – immer wieder in die Falle tappen lassen überwunden. Die christliche Gemeinde bekennt sich nur noch zu einer Abhängigkeit, zur Abhängigkeit von ihrem Herrn Jesus Christus. Jesus, der die Welt und ihre Bedrängnisse überwunden hat, befreit auch die Gemeinde daraus (Joh 16,33). Die Jerusalemer Urgemeinde setzte diese Vision, die sich in dem Stichwort „Nächstenliebe“ zusammenfassen lässt, in beispielhafter Weise um (Stichwort „Utopie“ im letzten Kapitel). Ich empfehle hierzu die Kapitel 4 bis 6 in der Apostelgeschichte, genauer Apg 4,32-37,  Apg 5,1-11 und Apg 6,1-7 – Ich behaupte: Solange es uns nicht gelingt, nach einem Gesellschaftsmodell zu leben, das dem in der Apostelgeschichte beschriebenen zumindest sehr nahe kommt (da ist mehr Herzenshaltung des Einzelnen als Verordnung von oben gefragt, wie Apg 5,1-11 deutlich zeigt), wird der menschliche Verstand durch die selbst geschaffenen äußeren Begrenzungen (und nicht durch Gott oder anderen Kräften außerhalb menschlichen Einflusses) beschränkt und wir werden keines unserer Probleme auf diesem Planeten so lösen (können), dass durch die Lösung nicht mindestens ein halbes Dutzend neuer, viel ernsterer Probleme entstehen.

Die Israeliten schrien zu Gott und er sandte ihnen Moses, der sie aus der Sklaverei Ägyptens befreite – aber in ihren Herzen blieben sie Sklaven. Jesus kam um die Menschen in ihren Herzen zu befreien, doch sie haben ihn nicht verstanden. Auch heute noch sind die Menschen Sklaven ihrer eigenen, überkommenen, egoistischen Gewohnheiten.

„es wird an ihnen die Weissagung des Jesaja erfüllt, welche lautet: »Mit den Ohren werdet ihr hören und nicht verstehen, und mit den Augen werdet ihr sehen und nicht erkennen! Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und mit den Ohren hören sie schwer, und ihre Augen haben sie verschlossen, dass sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.«“ (Mt 13,14+15) Die Israeliten zur Zeit Moses kannten Jesus nicht – was ist unsere Ausrede?

Num 18 >>

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.