4. Mose 19 (10. + 11. Februar)

Eines jener „Opfer- und Reinigungskapitel“ – auf den ersten Blick. Gott erklärt seinem Volk, wie ein Mensch, wenn er unrein geworden ist, wieder rein werden und damit wieder Mitbürger des Volkes Gottes sein kann. Wie gesagt, es scheint zunächst nur eine Variante der übrigen Opferzeremonien, schauen wir aber etwas genauer hin.

Wodurch wird ein Mensch unrein? Unreinheit wird verursacht durch das Berühren eines Toten oder von etwas, das mit dem Toten in Berührung gekommen ist. Wir wissen, der Tod ist die Folge der Ursünde, die den Menschen von Gott getrennt hat – damit steht der Tod für die Ursünde. Und jetzt wird schon deutlicher, worum es in diesem Kapitel wirklich geht: Es geht um den Plan Gottes, die Menschen vom Tod der Welt ins Leben seines ewigen Reiches zu holen – ein gigantisch wichtiges Kapitel!

Für die Israeliten war die hier beschriebene Reinigungszeremonie eine reale Handlung um den Bund mit Gott wiederherzustellen, ein Bund, der aber nur ein Symbol für den ewigen Bund darstellte, der mit Christus in die Welt kam. Die Israeliten wussten noch nichts von Christus, wir schon. Betrachten wir also die Symbolsprache dieses Kapitels genauer – bitte immer im Hinterkopf behalten: Der Rest dieses Abschnitts ist symbolisch, ein Bild für die Erlöserwirkung von Jesus Christus!

Das Schlachten der roten, makellosen Kuh ist ein Bild für den blutigen Opfertod Jesu Christi am Kreuz, dessen Leben vor Gott makellos, also frei von Sünde war. Jesus selbst bezeichnete sich und damit das Evangelium, das Wort Gottes, als das „lebendige Wasser“. Die reinigende Asche der Kuh vermischt mit lebendigem Wasser (hier: fließendes Wasser, also von einer Quelle, einem Bach oder Fluss) steht somit für die Versöhnung des Menschen mit Gott durch das Evangelium von Jesus Christus.

Nach der Schöpfungsgeschichte wurde die Welt in sieben Tagen erschaffen. Auch wenn wir das mit den Naturwissenschaften nicht in Einklang bringen, wird die Dauer „sieben Tage“ damit heilig, der siebte Tag ist sogar geheiligt. Damit sind auch die sieben Tage begründet.

Schauen wir uns nun des gesamten in Kapitel 19 beschriebenen Vorgang unter diesen Voraussetzungen an:

Durch das Berühren eines Toten lässt sich der Mensch auf die Ursünde ein, der Tod gewinnt wieder Macht über ihn. Da er nicht gleichzeitig dem Tod und Gott gehören kann, bedeutet dies, dass er von Gott getrennt ist. Indem er aber das Reinigungszeremoniell durchläuft, wird er innerhalb von sieben Tagen quasi neu geschaffen/geboren und somit wieder mit Gott verbunden. Ohne dieses Zeremoniell bleibt er von Gott getrennt und damit tot, denn das rein irdische Leben ohne Verbindung mit Gott ist in Wahrheit Sterben.

Genau das hat Jesus Nikodemus erklärt, als er sagte:

„Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen!“ (Joh 3,3)

Und genau das hat er der Samariterin am Brunnen erklärt, als er sagte:

„Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle von Wasser werden, das bis ins ewige Leben quillt.“ (Joh 4, 14)

Indem wir uns auf Jesus und sein Evangelium von ganzen Herzen einlassen, werden wir neu geboren und durch unser neues Leben in Christus selbst zur Quelle des lebendigen Wassers, seines Evangeliums.

Es zeigt sich: Das Alte Testament zeigt in symbolischer, verschlüsselter Weise in Bildern, Mythen, Erzählungen und in historischen Ereignissen den Plan Gottes, der durch Jesus Christus der Welt offenbart wurde.

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