Sacharja 6 (17. Dezember)

In der achten Vision sieht Sacharja vier Streitwagen und der Herr gibt ihnen den Befehl in alle Welt zu ziehen und den Zorn Gottes, das Gericht, über sie zu bringen.

Da ist nicht viel zu deuten. Die vier Streitwagen dürften für die damals bekannten Weltreiche gestanden haben, die Gott für seine Gerichte über die Juden nutzte, indem er sie gewähren ließ, die aber Götzen anbeteten und deshalb dem Gericht verfallen waren. Auch wenn diese Weltreiche inzwischen untergegangen sind und andere um die Rolle buhlen, die Götzenanbeterei hat nach wie vor Hochkonjunktur – an der Situation hat sich also nichts wesentliches geändert.

Nun verkündet der Herr ihm eine wichtige Botschaft; er bestätigt noch einmal die Ankündigungen der vorherigen Visionen um deutlich zu machen, wie wichtig es ist, dies zu wissen: Ein Mann „Spross“ (Sohn) genannt wird kommen und er wird den endgültigen Tempel bauen. Er wird König und Priester sein und er wird diese beiden Ämter in Frieden und Eintracht führen. Damit die Juden erkennen, soll Sacharja eine besondere Krone herstellen, die sie an diese Verheißung stets erinnern soll. Menschen aus Nah und Fern werden an diesem Tempel bauen, daran könne man erkennen, dass er der Erwählte sei. Außerdem gibt er ihnen den Rat, endlich mal ihrem Gott zu gehorchen, damit sich das auch alles für sie erfüllt.

Nun, hinterher ist man immer klüger! Wir wissen heute, Jesus war da und an seinem Tempel wird nach wie vor in aller Welt gebaut, denn sein Tempel sind diejenigen, die an ihn glauben. Sie bauen am Tempel mit und Jesus baut mit ihnen seinen Tempel, eine untrennbare Symbiose, wie ein Weinstock und seine Reben eben.

Dass die Juden Jesus nicht erkannt haben und nun auf seine Rückkehr warten müssen ist ein sicheres Zeichen, dass sie wieder mal nicht gehorsam waren. Aber es gibt keinen Grund mit dem Finger auf sie zu zeigen. Wir können durch die ganze Bibel hindurch sehen: Die Juden stehen nur symbolisch für uns alle, wir können uns und den Unsinn, den wir täglich anrichten auf vielen Seiten der Heiligen Schrift wiederentdecken, obwohl schon vor 3000 Jahren aufgeschrieben. Allerdings haben sie uns eins voraus: Gott, der Allmächtige, der Allwissende hat sie auserwählt, dass der Messias aus ihrem – aus seinem! – Volk kommt und Gott irrt sich nicht!

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