Lukas 10, 17 – 42 (14. + 15. Februar)

Im heutigen Abschnitt geht es um die beiden „Besonderheiten“ eines Christen:

  1. Er hat bereits zu Lebzeiten das ewige Leben von seinem himmlischen Vater geschenkt bekommen.
  2. Bestückt mit solch einem Übermaß himmlischer Liebe ändert sich seine Sicht- und Verhaltensweise bereits in diesem Leben.

Die siebzig Jünger kommen von ihrer Verkündigungs- und Heilungstour zu Jesus zurück und sind begeistert: Selbst die Dämonen haben ihnen gehorcht. Das ist Macht vom Feinsten! Jesus erklärt ihnen, dass dies nur die äußerlichen Insignien eines Jüngers, eines Freundes, Jesu sind. Ja sicher, Tod und Teufel können einem Wiedergeborenen nichts mehr anhaben, viel wichtiger für ihn sei doch aber, dass er bereits jetzt zum ewigen Leben wiedergeboren sei. Viele, die vor ihnen gelebt hätten, würden sie für dieses Privileg bewundern.

Ein Gesetzeslehrer hat den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden und möchte nun wissen, wie man an dieses ewige Leben rankommt. Wie immer ganz Jude erwidert Jesus mit der üblichen Gegenfrage: „Was steht im Gesetz?“ – eine Frage, die der Lehrer natürlich leicht beantworten kann: Gefordert sind Gottes- und Nächstenliebe. Wer aber soll das sein „mein Nächster“? Jesus antwortet mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter – die Lieblingsfeinde der Juden, gleich nach den Römern – und mit einem Seitenhieb auf die religiöse Oberschicht des Landes, denn die verschließt Auge und Herz für den Verwundeten, ausgerechnet der Samariter hilft dem Juden. Offensichtlich beschränkt sich die Eigenschaft „Nächster“ nicht auf räumliche, familiäre, nationale oder gar religiöse Nähe – wir hatten es im vorigen Abschnitt schon davon. Der Auftrag Jesu an den Gesetzeslehrer: „So geh hin und tu desgleichen!“ ist damit als umfassender Auftrag zum Sinneswandel – an uns alle! – zu verstehen: Der Nächste ist derjenige, der dich in diesem Moment braucht – es gibt für Christen kein Ansehen der Person!

Oder – ganz weltlich ausgedrückt: „Niemand darf wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauung benachteiligt oder bevorzugt werden.“ (Art 3 (3) GG) – Unsere Verfassung kennt den Auftrag Christi! Es ist erstaunlich, dass selbsternannte patriotische Deutsche und selbsternannte Retter des christlichen Abendlandes immer wieder ausgerechnet über den Grundwert unseres Landes und den Hauptauftrag unseres Glaubens stolpern und es nicht einmal merken.

Im letzten Absatz des heutigen Abschnitts kommt dann Jesus in Bethanien an und besucht das Haus von Martha und Maria. Martha stürzt sich angesichts der mit Jesus kommenden Menschenmenge in die Arbeit und sorgt für Essen und Trinken für alle. Maria setzt sich zu den Füßen Jesu und lauscht, was er zu erzählen hat. Als Martha sich beschwert, dass sie die ganze Arbeit alleine erledigt und Jesus bittet ihr zuzustimmen und Maria zur Arbeit zu schicken, gibt Jesus Maria recht.

Rechtfertigt Jesus hier etwa das Faulenzen? Sicher nicht, aber alles hat seine Zeit. Jesus ist hier um auch diesem Haus die frohe Botschaft zu bringen nicht um bewirtet zu werden. Erste Regel: Wenn der Himmel an deiner Tür steht, lass die Welt hinter dir! Wenn Jesus zu dir spricht, dann hör ihm zu.

Es sollte in deinem Leben eine Standardroutine sein: Die Zeiten, die du mit Gott verbringst, gehören nur dir und deinem Gott. Also: Smartphone aus (oder wenigstens stumm, nicht mal Vibration!), Fernseher aus, Unterhaltungsmusik aus! Schwierigste Übung: Der Kopf ist frei! Du denkst nicht über die Dinge des Alltags nach; Gedanken die aufkommen, lässt du einfach wie Wolken weiterziehen – das braucht zugegebenermaßen etwas Übung. Du bist ganz bei deinem Gott! – Ganz im Moment sein: Übrigens auch beim Umgang mit deinen Nächsten, seien es Familienmitglieder, Gäste oder Kollegen, ein Zeichen von Wertschätzung und daher immer angebracht. Du siehst, Gott verlangt von dir gar nichts Außergewöhnliches – er will nur, dass du fokussiert bleibst, weil du nur so Gewinn aus Begegnungen ziehen kannst, sei es aus Begegnungen mit Gott oder mit deinen Mitmenschen.

Lukas 10, 17-42 >>

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.