17. Mai: Happy Birthday, Enya!

Was hat das hier verloren? Für mich viel!

Ich rede hier über eine innere Welt. Ich kann sie nicht sehen, ich kann sie nicht ertasten. Ja, ich kann sie inzwischen oft fühlen, gelegentlich habe ich das Gefühl, sie für einen kurzen Moment geradezu riechen zu können. Doch die Welt um mich herum sagt: Du träumst, wach auf!

Ich hatte diese andere Welt vermutlich schon immer in mir; ich kann mich verschwommen erinnern an Momente in meiner Kindheit, wo die Phantasie überhandnahm – an dieser Stelle Empfehlung an alle Kleinen, die hier eventuell mitlesen: Führt Tagebuch! Es ist kein belangloses Geschreibsel, egal, wie belanglos euch der Kram kurze Zeit später vorkommen wird; es ist ein Teil von euch. Ich habe kein Tagebuch geführt und manchmal fehlt mir das heute.

Jetzt teile ich meine Tage mit Gott und alles, worauf es ankommt, steht hier. Es ist nur eine Theorie, aber ich denke, jeder, der mit Gott geht, wird irgendeine Form von Tagebuch führen – vielleicht nicht fortlaufend, vielleicht nicht einmal schriftlich. Aber wer mit Gott lebt, lebt aufmerksamer, dankbarer.

1988 war’s!

„Orinoco Flow“, die allererste von den deutschen Radiosendern wahrgenommene Single von Enya kam heraus. Ab dem ersten Ton war ich verloren in dieser Musik. Enya singt von Orten in dieser Welt, die sie sehen möchte und vielleicht ging es ihr ja wirklich ums Reisen, darum, die Wunder dieser Welt zu sehen. Mich zog diese sphärische, fast magische Klangwelt in andere Welten, in meine inneren Welten. Und das macht Enyas Musik bis heute noch. Es gibt praktisch kein Lied von ihr, das nicht irgendeine Saite in meiner Seele anschlägt, mich tiefer in mich hineinführt. Und so sehr ich die verschiedensten Arten von Musik liebe und wie Lebenselixiere in mich aufsauge, kein anderer Künstler schafft das. In den Texten, die ich während Ostern schrieb, erwähnte ich „Türöffner“, also Menschen, die einem die Tür zu den Wundern Gottes öffnen. Wer weiß, ob ich ohne Enya diese innere Welt, von der ich hier schreibe, je betreten hätte? Vielleicht wäre ich immer vor der verschlossenen Tür stehen geblieben. Ein erschreckender Gedanke!

Jetzt wirst du mir sagen: „1988? – Wir schreiben 2024 und diese Seite hast du 2019 begonnen. So weit kann sie diese Tür ja nicht aufgestoßen haben, diese Enya!“

Wir sehen oft die Menschen nicht, die die Tür geöffnet haben, aber sie sind wichtig!

Es ist auch heute, bald 40 Jahre danach, immer noch derselbe Zauber für mich in dieser Musik und Enya zieht mich immer noch in meine innersten Welten – und ich muss mich immer noch losreißen, genauso, wie wenn ich ganz bei Gott bin und hier Stunde um Stunde schreibe oder beim Spazierengehen im Dialog mit ihm den Weg, auf dem ich gehe, gar nicht mehr wahrnehme und Zeit nicht mehr existiert. Es gibt inzwischen einige Menschen hier in meinem unmittelbaren Leben, die Freunde, Wegweiser, ja sogar Türöffner sind, aber ich zähle auch Enya, der ich nie persönlich begegnet bin und der ich wahrscheinlich auch nie persönlich begegnen werde, zu diesen Freunden, denn ohne mich zu kennen und ohne es zu wissen, kennt sie wohl meine Seele und hat mir Zugang dazu verschafft (Anmerkung: Natürlich ist mir bewusst, dass zu einer lebendigen Freundschaft das Gegenseitige gehört, aber die Sprache hat sich aus der realen Welt entwickelt und bietet daher für die nicht greifbare „Meta-Welt“ nicht immer einen passenden Begriff. Wer z.B. hier mitliest, könnte beispielsweise auch einiges gefunden haben, das Ebenen seiner Seele widerspiegelt und ihm so eine vorher verschlossene Tür geöffnet hat, ohne dass ich etwas von ihm weiß.). Und darum hat sie auch ihren Anteil an dem, was auf diesen Seiten geschieht. Und vielleicht kann nur deshalb ein Gott, dem ich (bisher) nie persönlich gegenüberstand, für mich Freund, Vertrauter, ja sogar Vater sein.

Alles Gute zu deinem Geburtstag, Enya, Glück und Gesundheit – und Gottes Segen!

Enya: Evening Falls

 

When the evening falls
And the daylight is fading
From within me calls
Could it be I am sleeping?
For a moment I stray
Then it holds me completely
Close to home,
I cannot say
Close to home,
feeling so far away

As I walk the room
There before me a shadow
From another world
Where no other can follow
Carry me to my own
To where I can cross over,
Close to home,
I cannot say
Close to home,
feeling so far away

Forever searching, never right
I am lost in oceans of night
Forever hoping I can find memories
Those memories I left behind

Even though I leave
Will I go on believing
That this time is real
Am I lost in this feeling?
Like a child passing through
Never knowing the reason
I am home,
I know the way
I am home,
feeling oh, so far away

 

Wenn es zu dämmern beginnt
Und das Tageslicht verblasst
Ruft es aus meinem Inneren
Kann es sein, dass ich schlafe?
Kurz schweife ich ab,
dann ergreift es mich ganz
Nahe meines Zuhauses
bin ich mir nicht sicher.
Nahe meines Zuhauses
fühle ich mich so weit entfernt.

Wenn ich durch den Raum gehe
ist ein Schatten vor mir,
aus einer anderen Welt,
in die ihm niemand folgen kann.
Bringt mich zu mir selbst,
wo ich hinüber gehen kann.
Nahe meines Zuhauses,
bin ich mir nicht sicher.
Nahe meines Zuhauses
fühle ich mich so weit entfernt.

Immer auf der Suche, immer irrend
Ich bin verloren in Meeren der Nacht
Immer hoffend, Erinnerungen zu finden
Jene Erinnerungen, die weit hinter mir liegen

Auch wenn ich gehe,
werde ich weiterhin glauben,
Dass diese Zeit wirklich ist
Bin ich in diesem Gefühl verloren?
Wie ein Kind einfach hindurchgehen,
ohne den Grund zu kennen.
Ich bin Zuhause
ich kenne den Weg
Ich bin Zuhause
und fühle mich, ach, so weit weg.