Schon das Gericht über die Welt war voller Symbolik; es ist kaum verwunderlich, wenn der große Endkampf zwischen Gut und Böse, der sowohl im Himmel wie in der Welt toben wird noch geheimnisvoller daherkommt, denn der himmlische Bereich steht uns Menschen zwar offen, doch wir können ihn mit unserem beschränkten Verstand nicht begreifen. Wir müssen uns zu Beginn klar machen: Was im Himmel geschieht, das geschieht oder geschah oder wird geschehen jenseits der Zeit. Die Schattenbilder dieser Geschehnisse auf der Erde haben keine klare chronologische Reihenfolge. Sie können nacheinander geschehen, sie können mehrfach auftreten und sich untereinander abwechseln. Ja sie können sich auf unterschiedliche Epochen, Orte, Völker, ja sogar einzelne Personen ganz unterschiedlich auswirken. Bedenke: Das Gericht wirkt über die ganze Welt, aber auch über jeden einzelnen von uns – in allen Zeiten!
Wenn da also im ersten Abschnitt von einer Frau die Rede ist, bekleidet mit der Sonne, den Mond unter ihren Füßen und eine Krone tragend mit 12 Sternen, so erinnert mich das an die Marienstatue in meiner Ortskirche Kosmas und Damian. Der Lightkeeper erklärt mir, dass es sich hier um Israel handelt. Da ich in Gottes Volk Israel das Bild für die Kirche Christi erkenne dürfte beides stimmen. Die Jüdin Maria hat den Messias Israels und Heiland der Menschheit geboren; sie steht für Volk und Kirche Gottes.
Der Drache mit sieben Köpfen und zehn Hörnern steht für das Böse, Satan. Er hat sieben Köpfe, das böse Spiegelbild der sieben Gemeinden, die für alle Christen stehen und zehn Kronen – die zehn Könige bzw. Weltreiche der Endzeit wurden bereits bei Daniel genannt. Satan will und wird Herrschaft über die Welt gewinnen, dies ist im Himmel bereits vorbestimmt.
Der Sohn ist natürlich Christus, die Flucht in die Wüste steht für die Flucht der Israeliten, wenn das Endgericht losbricht aber auch für die Bedrängnis und Verfolgung der Christen über die gesamte Geschichte. Die Kinder Gottes sind für den Himmel gemacht, ihr Leben auf der Erde kommt einer Existenz in der Wüste gleich. Dreieinhalb Jahre: Nicht himmlisch (3), aber auch nicht irdisch (4).
„Sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin.“ (Joh 17,16)
Der zweite Abschnitt von Kapitel 12 berichtet vom Sieg des Himmels über Satan, der nun auf die Erde hinabgeworfen wird. Der Fürst der Welt, Satan, schlich sich bereits in die Schöpfung ein und spielt seither eine der Hauptrollen auf diesem Planeten. Gegen Ende zu wird seine Herrschaft über die Welt am größten sein, denn ohne es zu wissen, handelt er in göttlichem Auftrag. Er denkt, er erhält die letzte Chance, die Welt zu verderben und Gott zu zeigen, dass die Schöpfung ein Fehlschlag war; tatsächlich trennt er die Spreu vom Weizen (und bekommt nur die Spreu).
Im dritten Abschnitt von Kapitel 12 wird die bereits im ersten Abschnitt erwähnte Verfolgung des Volkes Gottes und der Kirche Christi durch den Teufel beschrieben, genauer, es wird beschrieben, dass Volk und Kirche von Gott beschützt sind, so dass Satan sie nicht erreichen kann. Die Flügel stehen für die himmlischen Mächte, die für die Kinder Gottes kämpfen, das Wasser steht für das Evangelium des ewigen Lebens, das lebensspendende und lebenserhaltende Wort Gottes. Haltet euch an das Wort Gottes! Hört auf keine anderen Evangelien!!
Auch das Tier aus dem Meer (1. Abschnitt von Kapitel 13) hat sieben Köpfe und zehn Kronen. Es ist offensichtlich irdischen Ursprungs, aber es wird von Satan selbst als Herrscher über die Welt eingesetzt. Es wird den Menschen ein neues Evangelium verkünden und jene ohne (gefestigten) Glauben werden es für das wahre Evangelium halten und Satan als ihren Gott anbeten. Du solltest nicht glauben, dass der Satan sich dir als Gegenspieler Gottes vorstellt. Er wird versuchen, dir weiszumachen, dein Gott zu sein und dir in seinem Weg Erlösung und Sieg über die Welt anbieten, fast identisch mit dem Versprechen des wahren Gottes. Ein kluger Mensch sagte einmal: „Jeder Mensch betet irgendetwas an!“ Bleibe wachsam und prüfe täglich, was du anbetest!
Ein weiteres Tier steigt im zweiten Abschnitt auf und zwar aus der Erde. Es hat Ähnlichkeit mit einem Lamm, aber redet wie der Drache. Nachdem das Tier aus dem Meer die Ankunft des (eigenen) Messias angekündigt hat, kommt er nun. Er ist der „Heilsbringer“ des Drachen, der Antichrist und er wird große Wunder tun. Hier macht die Unterscheidung Meer = Meer der Völker und Erde = Israel Sinn, das uns vom Lightkeeper beim mächtigen Engel mit einem Fuß auf der Erde und einem auf dem Meer angeboten wurde. Da prophezeit ist, dass der Messias aus dem Hause David, also aus Israel stammen wird, wird die Herkunft des Tieres gewissermaßen sein Ausweis, seine Legitimation sein: „Seht her, ich bin der Angekündigte!“ Nur wer dann im Glauben wirklich gefestigt ist, wird auf diesen Trick nicht hereinfallen. Christus ist der, der tot war und (wieder) lebendig ist! Er wird nicht noch einmal im Haus Davids (oder sonstwo) geboren.
„Habt acht, dass euch niemand verführt! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus! Und sie werden viele verführen. (…) Wenn sie nun zu euch sagen werden: »Siehe, er ist in der Wüste!«, so geht nicht hinaus; »Siehe, er ist in den Kammern!«, so glaubt es nicht!“ (Mt 24, 4+5 u. 26)
Und wir sehen in diesem Abschnitt auch, welche Religion das Tier aus dem Meer den Menschen gibt. Sie existiert heute schon unter dem Namen „Kapitalismus“, und der Kapitalismus hat heute schon beinahe den Status einer Religion. Dinge, die wir längst als falsch erkannt haben, werden weitergeführt, weil eine Abkehr davon den Regeln des Kapitalismus widerspricht. Die Gesetze des Marktes haben in unserem Alltag schon längst das Gesetz ersetzt. Das Tier aus der Erde lässt es für die Welt so aussehen, als sei dies der Wille Gottes, als sei das so durch das Wort Gottes bestimmt. Du kannst nicht für die Welt entscheiden (der Kommunismus ersetzte nur den einen Götzen durch einen anderen), aber du bist frei, für dich zu entscheiden. Lass dich nicht täuschen! Mach nicht den Mammon zu deiner Religion. Achte darauf, dass dein Schatz im Himmel ist.
„Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.“ (Mt 6,21)