In Kapitel 14 geht es detailliert um die Entrückung. Es wird vom gläubigen Überrest der Juden, 144000 an der Zahl, gesprochen und von den gläubigen Christen, die das ewige Evangelium ihres Herrn angenommen haben. Das Herauslösen dieser Gläubigen aus der Welt wird mit einer Ernte (Getreide) und mit einer Weinlese umschrieben. Es sind jene Menschen, die sich nicht von der Ersatzreligion des Drachen haben einfangen lassen. Es sind jene Menschen, die der Verführung des breiten Weges widerstanden haben.
Viele streng gläubige Christen haben aufgrund solcher Bilder aus der Offenbarung und aufgrund der Aussagen Christi über die Reichen jegliche Wohlstand abgelehnt, ja sahen in wohlhabenden Menschen so etwas wie den Klassenfeind, den es entweder zu bekehren oder zu bekämpfen galt. Dieses war und ist eine grundfalsche Haltung! Hier geht es nicht um Besitz an sich (der auch von Gott gegeben wird), sondern darum, welche Bedeutung er im Leben des Besitzenden hat. Überlege selbst, wer eher nach dem Willen Christi handelt: Der Reiche, der sein Geld einsetzt, um das Leben anderer zu verbessern oder der Arme, der über Leichen geht, um an Besitz zu kommen? Wenn dein Besitz – sei es erworbener oder erhoffter – im Zentrum deines Lebens steht, so ist dort kein Platz mehr für Gott. In Anlehnung an ein altes Sprichwort: Gib immer Gott den bequemsten Platz in deiner Wohnung!
Die sieben Zornesschalen Gottes bilden den Abschluss von Gottes letztem Gericht. Doch zuvor fällt der Blick auf die „Überwinder“.
Sie haben bis zum Schluss dem falschen Evangelium widerstanden. Wir haben in den vorigen Kapiteln gelesen, dass diese Überwinder Ausgestoßene waren; sie waren in den Augen der Welt die Loser, die wegen ihres Glaubens und der Treue zu ihrem Gott Verfolgten. Jetzt stehen sie als Gefeierte vor ihrem Gott. Und was tun sie? Auch sie ändern sich nicht mehr im nächsten Leben. Statt sich feiern zu lassen, singen sie einen Lobpreis für ihren Herrn, denn er war die ganze Zeit mit ihnen unterwegs, auch in den schweren Zeiten – das glaubten sie, das spürten sie und das wissen sie jetzt.
Die sieben letzten Plagen haben sehr viel Ähnlichkeit mit den sieben Posaunen, so dass wir uns hier die Aufzählung ersparen können. Es genügt zu sagen, dass es furchtbar wird. Nach dem Ausgießen der sechsten Schale kommt Christus persönlich, denn nun steht die letzte Schlacht an.
Dies ist der Punkt an dem die Welt erkennen wird, dass alle irdischen Werte Trugbilder waren – sie wird es erkennen aber nicht anerkennen. Der letzte Kampf ist der Kampf um die Hoheitsrechte über die Wahrheit, genauer: Es ist der Sieg der Wahrheit des Himmels über die Realität der Welt. Es ist gleichzeitig das Harmagedon, das jeder Mensch am Ende seines Lebens erfährt.
Schon bei der siebten Gemeinde, Laodizea, bzw. in der Immobilienblase 2008 erkannten wir doch, dass unsere hochgeschätzte Realität ein Trugbild ist. All die Dinge auf dieser Welt besitzen nur den Wert, den wir bereit sind zu zahlen, d.h., sie besitzen nur einen Wert, weil wir daran glauben, dass sie diesen Wert besitzen. Im eigenen Tod, dem persönlichen Harmagedon, werden wir mit der Wahrheit konfrontiert, dass es sich hierbei um einen falschen Glauben, eine falsche Religion handelt; im Moment des Todes – meist schon etwas früher – hat alles Irdische keinen Wert mehr. Wer dann keinen Gott hat, auf den er sich stützen kann und der ihn in weiße Gewänder kleidet, der steht nackt und beraubt von all seinen Gütern da, der geht allein und besitzlos hinüber.
„Siehe, ich komme wie ein Dieb!“ (Offb 16,15)