2. Korinther 4,1 – 5,10 (13. – 15. September)

Die persönlichen, zurückliegenden, lebensbedrohlichen Ereignisse verarbeitet Paulus in diesem Abschnitt. Er stellt fest, wie zerbrechlich das menschliche Leben doch ist, wie leicht Gefahren und Gewalt dieses Leben plötzlich beenden können.

In diese schmerzliche Realität hinein ruft Gott seine Wahrheit des ewigen Lebens und wer den Ruf hören kann, der spürt auch die Macht, die ihn drängt, das Erkannte weiterzuerzählen. Paulus stellt fest, dass es nicht selbstverständlich ist, den Ruf Gottes zu hören. Ihn zu hören, Gottes Ruf zu folgen, bedeutet auserwählt zu sein.

Der Ruf Gottes ist dabei nicht nur Antrieb zur Verkündigung und eigenen Veränderung, es bewirkt auch eine Sehnsucht nach dem Ziel dieses Weges, wenn aller Schmerz endet und die Herrlichkeit siegt. Nur die Zuversicht auf das verheißene Ziel lässt uns den Weg ertragen.

Wieder holt Paulus die gerade durchlebte Finsternis ein und ein düsterer Schatten legt sich über die Botschaft, dass diese Welt für die Gläubigen bereits überwunden ist. Alle Menschen, die derzeit irgendeine Form von Bedrohung in ihrem Leben durchleiden – und gerade in diesen Zeiten gibt es eine reichhaltige Auswahl davon – werden Paulus diese Dunkelheit auf der Seele nachempfinden können.

„Solange wir nämlich in diesem Zelt leben, seufzen wir unter schwerem Druck, weil wir nicht entkleidet, sondern überkleidet werden möchten, damit so das Sterbliche vom Leben verschlungen werde.“ (2. Kor 5,4)

Doch je bedrohlicher die uns umgebende Realität wird, desto fester klammert sich Paulus an die Zuversicht der Verheißung und ruft umso lauter:

„Denn die kleine Last unserer gegenwärtigen Not schafft uns in maßlosem Übermaß ein ewiges Gewicht an Herrlichkeit, uns, die wir nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare blicken; denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ist ewig.“ (2. Kor 4, 17-18)

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