„Und [Abram] glaubte dem HERRN, und das rechnete Er ihm als Gerechtigkeit an.“ (1 Mose 15,6)
Zu Beginn des dritten Kapitels ist Paulus ziemlich verzweifelt über die Unverständigkeit der Galater. Er betont noch einmal, die Gnade Gottes könne nicht durch die Werke des Gesetzes verdient werden, sie sei ein Geschenk, das Gott den Menschen durch den Christus gab. Er belegt dies durch Abraham, dem Ur-Vater aller Gläubigen.
430 Jahre bevor Gott den Menschen das Gesetz durch Moses gab (siehe morgiger Abschnitt), schloss er bereits einen Bund mit Abram (später Abraham). Er schloss diesen Bund also nicht auf Basis des Gesetzes, sondern auf Basis von Abrahams Glaube, die Gott ihm als Gerechtigkeit anrechnete. Nur weil Abraham Gott glaubte, versprach dieser ihm, ihn zum Segen aller Völker der Welt zu machen.
„In deinem Samen sollen alle Völker der Erde gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorsam warst!“ (1 Mose 22,18)
Das Gesetz habe Gott erst später hinzugefügt, damit die Menschen begreifen, dass das Gesetz für sie ein Fluch bedeute und sie allein aus dem Glauben an Gottes Gnade vor Gott gerechtfertigt würden. Es war gewissermaßen ein Zwischenschritt, für Menschen, die die Notwendigkeit des Glaubens erst (wieder) lernen mussten. „Darum sollt ihr meine Satzungen und meine Rechtsbestimmungen halten, denn der Mensch, der sie tut, wird durch sie leben.“ (3 Mose 18,5) aber „Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben steht, um es zu tun“ (5 Mose 27,26)
Mit dem Hinweis Jesu, dass sich ein Mensch schon versündige also verflucht sei, wenn er nur daran denke, eines der Gesetze zu übertreten (Mt 5,28), wird deutlich, wie unmöglich es dem Menschen ist, durch Werke des Gesetzes vor Gott gerechtfertigt zu werden. Daher sei eindeutig und unmissverständlich offenbar, nicht durch Werke, sondern nur durch Glaube lebt der Gerechte (Hab 2,4). Jesus hat den Fluch des Gesetzes am Kreuz auf sich genommen (5 Mose 21,23) und Juden wie Heiden damit vom Fluch losgekauft, damit sie den Heiligen Geist und die Gnade Gottes empfangen können.