„ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch bleibt in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und erkennt ihn nicht; ihr aber erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“ (Joh 14, 16+17)
Paulus berichtet weiter von seiner Missionsreise, die ihn auf eine Offenbarung des Herrn hin nach 14 Jahren wieder nach Jerusalem führte, wo er sich mit den anderen Aposteln traf und – wie Kapitel 15 der Apostelgeschichte ausführlich berichte – heftig mit diesen darüber in Streit geriet, was Gott von den Heiden für deren Errettung forderte.
Einige bekehrte Pharisäer und Schriftgelehrten predigten nämlich, dass Heiden sich nach dem Alten Bund Gottes mit Abraham beschneiden lassen und die durch Moses von Gott gegebenen Gesetze einhalten müssten. Paulus nennt das, wie schon eingangs des Briefes erwähnt, eine gefährliche Vermischung von Gesetz und Gnade, die Gott so nicht haben möchte. Er begründet und belegt dies mit der Herabsendung des Heiligen Geistes, des Beistandes, der ihn, Paulus, zu den Heiden und Petrus zu den Juden schickte, damit beiden dieselbe frohe Botschaft verkündet würde. Darüber hinaus wäre doch bereits bezeugt, wie der Heilige Geist Gottes über Beschnittene (Juden, Apg 2) und Unbeschnittene (Heiden) ausgegossen worden sei (der römische Hauptmann Cornelius und sein Haus; Apg 10, 24-48) und bereits zuvor hätte Gott Petrus in einer Vision deutlich zu verstehen gegeben, dass er nicht mehr auf die äußere, rein formale Einhaltung der Gesetze achte sondern auf den Glauben eines jeden Menschen (Apg 10, 9-23).
Trotz dieser unmissverständlichen Zeichen vermischten die falschen Prediger weiterhin Gesetz und Gnade – gegen die Willen Gottes – und verunsicherten damit die junge, christliche Gemeinde in Galatien, die somit dringend eines deutlich formulierten Hirtenbriefes bedurfte.