Lukas 17, 11-37 (11. + 12. März)

Auf dem Weg nach Jerusalem zieht Jesus mit seinen Jüngern an der Grenze zwischen Galiläa und Samaria entlang, als er von zehn Aussätzigen angefleht wird, sie zu heilen. Jesus fordert sie – ohne etwas von Heilung zu sagen – auf, sich den Priestern zu zeigen, und auf dem Weg ins Dorf zurück werden sie tatsächlich gesund. Nur einer, auch noch ausgerechnet der Samariter in der Gruppe, kehrt um als er es bemerkt und dankt Jesus für die Heilung.

Umkehr ist hier das Stichwort!

Durch Jesus kam der Segen Gottes über die ganze Welt. Der Tod – hier durch den Aussatz symbolisiert – ist für alle Menschen besiegt. Der Moment in dem ein Mensch das begreift, müsste ihn doch eigentlich dazu bringen, stehenden Fußes zu Gott umzukehren, zu ihm hinzulaufen und ihm zu danken. Doch gerade Menschen, die im Glauben sozialisiert sind, tun sich bis heute schwer mit dieser, im Vergleich zur Größe des Geschenkes bescheidenen Geste. Warum? Umkehr bedeutet Abkehr von alten Gewohnheiten, Umkehr bedeutet damit die Aufgabe der alten Götzen, die wir mit uns rumschleppen. Viel zu bequem haben wir uns in der Welt und ihren Verlockungen eingerichtet. Der Ausweg: Glaube rettet.

Und wie Glaube rettet!

Zum Abschluss des Kapitels 17 wirft Jesus für seine Jünger einen Blick voraus auf die Zeit des Gerichts; dann wenn für alle – Glaubende und Nicht-Glaubende – das Wort Gottes zur Gewissheit wird. Auf die Frage der Pharisäer, wann denn nun dieses Reich Gottes käme antwortet er, dass es schon da ist. Das ist richtig, denn das Reich Gottes hat mit Jesu Menschwerdung auf Erden bereits begonnen – aber das können die Pharisäer natürlich nicht verstehen.

Er macht sie darauf aufmerksam, dass sich die Schrift erfüllen und er ermordet werden wird. Aber sie wird sich auch weiter erfüllen, denn er wird wiederkommen zum Gericht und seine Wiederkehr wird nirgendwo auf der Welt übersehen werden können. Es wird so plötzlich geschehen, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, davor wird alles scheinbar seinen normalen Gang gehen.

Damit macht er allen selbst ernannten Messiasen aller Zeiten den Garaus. Es gibt keine Geburt mehr im Verborgenen, es gibt keine Offenbarung mehr im kleinen Kreis Auserwählter, er wird keine neue Kirche mehr gründen (Lk 17, 22-23). Eben war er nicht da, im nächsten Moment ist er es und alle sehen es. Und dann bricht das Gericht an.

Dass das Gericht anbricht wird aber überall auf der Welt auch daran erkannt werden, dass der landläufig „Entrückung“ genannte Vorgang passiert. Alle dann noch lebenden Menschen, die zu Jesus gehören, werden von einem Moment auf den anderen verschwunden sein, denn sie werden von Gott geholt. Die Jünger Jesu aller Zeiten werden im Moment des Gerichts bereits bei Jesus sein. Umgekehrt kann man sagen: Die ganze Welt wird in diesem Moment zum Gerichtssaal und alle, die dann noch da sind, sind verurteilt, zum Tod verurteilt: „Wo der Leichnam ist, da sammeln sich die Geier.“ (Lk 17, 37)

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